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Kaffee aus Nicaragua
Der Kaffeeanbau hat in Nicaragua eine lange Tradition, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Trotz politischer und ökologischer Herausforderungen produziert das Land heute hochwertigen Kaffee, der sich durch einen schokoladigen Geschmack, dezente Säure und Süße auszeichnet.
Anbauregionen für Kaffee in Nicaragua
Nicaragua bietet hervorragende Bedingungen für den Anbau von Kaffee. Im Land herrscht ein subtropisches Klima mit gemäßigten Temperaturen, ausreichend Niederschlag und hoher Sonneneinstrahlung.
Die meisten Kaffeeplantagen befinden sich in den Bergregionen des Landes und liegen auf eine Höhe zwischen 800 bis 1.900 m. Diese Höhe sorgt für eine langsame Reifung der Kaffeekirschen. Die Aromen werden intensiver und es entwickelt sich die typische Süße des Kaffees.
Die wichtigsten Anbaugebiete für Kaffee in Nicaragua sind:
Madriz, Estelí und Nueva Segovia: Diese Regionen liegen im Norden des Landes und sind für die Qualität ihrer Arabica-Sorten, wie Bourbon und Pacamara bekannt.
Jinotega und Matagalpa im Zentrum des Landes sind die größten Kaffeeproduzenten Nicaraguas. Die Kaffees haben oft blumige, fruchtige und würzige Aromen.
Jinotepe und Diriamba: Das Departement Carazo ist das Zentrum des nikaraguanischen Kaffeeanbaus. Im Umfeld der Stadt Jinotepe und der Municipio Diriamba, einer Verwaltungseinheit aus mehreren Ortschaften, werden in den Höhenzügen sehr hochwertige Kaffees angebaut.
Nicaragua engagiert sich zunehmend für nachhaltige Anbaumethoden, die nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die Lebensgrundlage der Bauern verbessern. Viele Kaffeebauern lassen ihre Pflanzen im Schatten unter größeren Bäumen wachsen. Das reduziert nicht nur die Bodenerosion , sondern fördert auch die Artenvielfalt.
Darüber hinaus setzen viele Farmen auf organische Anbaumethoden, um den Einsatz von Chemikalien zu minimieren und die Qualität des Kaffees zu verbessern.
Die wichtigsten Kaffeesorten und ihr Geschmack
Wie in anderen süd-und mittelamerikanischen Ländern wird auch in Nicaragua hauptsächlich Arabica angebaut.
- Caturra: Eine Sorte mit mildem Geschmack, aber ausgeprägter Säure. Häufig in den höheren Lagen Nicaraguas im Anbau.
- Catuai: Kreuzung zwischen Mundo Novo und Caturra. Wird wegen ihrer Robustheit und Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Anbaubedingungen in Nicaragua geschätzt.
- Bourbon: Traditionell in den Bergregionen angebaute Sorte. Zeichnet sich durch hohe Qualität, süße Aromen und ausgewogenen Geschmack aus.
- Typica: Sehr alte Kaffeesorte mit ausgeprägten Aromen, sanfter Säure und ausgewogenen Geschmack aus. Wird ebenfalls in den höheren Lagen Nicaraguas angebaut.
- Maracaturra: Eine Hybrid-Kreuzung zwischen Maragogype und Caturra. Typisch sind ihre großen Bohnen und der komplexe Geschmack aus.
Der Kaffee aus Nicaragua eignet sich sowohl für Filterkaffee, als auch für Espresso, da er eine gute Crema bildet und einen langen Nachgeschmack hat. Darüber hinaus schmeckt er auch sehr in Milchkaffeegetränken. Er verbindet sich gut mit der Milch und ergibt einen cremigen und schmackhaften Latte Macchiato oder Cappuccino.
Nicaragua: Aufbereitung der Bohnen nach der Ernte
Nach der Ernte durchlaufen die Kaffeekirschen mehrere Verarbeitungsschritte, um die Bohnen von den Fruchthüllen zu trennen und sie auf die Trocknung vorzubereiten.
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Nassverarbeitung (Washed Process):
Um Schmutz und Fremdkörper zu entfernen, werden die Kaffeekirschen gewaschen. Danach kommen sie einen mechanischen Entpulper, um die Fruchthülle von den Bohnen zu trennen. In Wasserbehältern fermentieren die entpulpten Bohnen. Damit lösen sich letzte Fruchtfleischreste. Nach der Fermentation werden die Bohnen gründlich gespült, ausgelegt und so überschüssige Feuchtigkeit entfernt.
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Halbtrockene Verarbeitung (Pulped Natural oder Semi-Washed Process):
Wie bei der Nass-Aufbereitung erfolgt zunächst das Entpulpen der Kaffeekirschen, jedoch ohne nachfolgende Fermentation. Danach trocknen die Bohnen samt Fruchtfleisch.
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Trockenverarbeitung (Natural Process):
Bei der Trockenverarbeitung trocknen die Kaffeekirschen vollständig, ohne dass sie zuvor entpulpt werden. Sie liegen auf speziellen Gestellen oder auf dem Boden. Die Kaffeebauern wenden sie regelmäßig, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten. Erst danach entfernen sie mechanisch die Fruchthüllen und legen die Bohnen frei.
Die Geschichte des Kaffees in Nicaragua
Der Kaffee kam im Jahr 1790 mit katholischen Missionaren nach Nicaragua. Sie brauchten die Coffea-Pflanze aus Äthiopien mit. Allerdings wurde der Kaffee zunächst nur als Zierpflanze angebaut.
Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als die weltweite Nachfrage nach Kaffee stieg, begann man in Nicaragua, den Kaffee systematisch zu kultivieren. Von 1840 bis 1940 erlebte das Land einen sogenannten “Kaffeeboom”. Kaffee wurde zum wichtigsten Exportprodukt.
Im 20. Jahrhundert musste der Kaffeesektor jedoch durch politische Unruhen, Bürgerkrieg, Naturkatastrophen und Preisschwankungen mehrere Rückschläge hinnehmen. In den 1980er-Jahren kam der Kaffeeanbau fast zum Erliegen, als das Land von einer blutigen Revolution und einem US-Embargo erschüttert wurde.
Erst ab 1990 erholte sich der Kaffeehandel wieder. Seitdem hat er sich wieder als eine wichtige Einkommensquelle für viele Kleinbauern etabliert, die den Großteil der Kaffeeproduktion ausmachen.