
Wer so exotisch und rar wie Maragogype Kaffee ist, erobert meist die Herzen der Liebhaber seltener Kaffeebohnen schon aus diesem Grund. Er ist relativ wenig bekannt, wird jedoch von Feinschmeckern wegen seines milden Geschmacks und des geringen Säuregehaltes sehr geschätzt.
Die Maragogype Bohne ist eher unter dem Namen Elefantenbohnen bekannt. Sie verdankt ihren Namen der Hafenstadt Maragogipe in Bahia / Brasilien. Wer letztlich auf die Idee kam, sie aus verschiedenen Kaffeebohnen herauszukreuzen, ist nicht belegt. Ebenso wenig ein natürlicher Ursprung durch Mutation. Verschiedene Quellen verorten sie erstmalig in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts.
Fast alles an der Kaffeepflanze ist größer als üblich: Blätter, Blüten, Samen und natürlich die Früchte. Das Ergebnis sind mit einer Länge von über 2 cm und einer Breite von ca. 1,5 cm fast riesige Kaffeebohnen. Die Merkmale:
Superlative setzen sich ökonomisch nicht immer automatisch im Markt durch. Trotz seiner enormen Größe ist er eine Rarität geblieben und wächst vorrangig in Südamerika mit Hauptanbaugebieten in Nicaragua, Mexiko und Guatemala. Die Plantagen liegen in der Regel auf Höhenlagen zwischen 500 m – 1.200 m, da die Pflanzen relativ leicht anfällig für Schädlinge sind und Höhe genau davor schützt.
Hochwertiger Mexiko Maragogype Kaffee kommt aus der Region Chiapas.
Darüber hinaus erzielen Plantagen auf Trinidad, Guadeloupe, Tobago und Martinique kleinere Produktionsmengen. Immerhin haben es die Bohnen schon kurz nach ihrer Entdeckung dank der Franzosen bis in die europäischen Königshäuser geschafft.
Bei der Aufbereitung nach der Ernte müssen die Kirschen des Kaffees vom Fruchtfleisch befreit werden.
Grundsätzlich gibt es dafür zwei Möglichkeiten: Waschen (fully washed) oder in der Sonne trocknen.
Sonnig getrocknet bekommt der Kaffee durch Fermentation eine leichte Süße, braucht jedoch mit mehreren Wochen reichlich Zeit dafür. Er wird flach ausgebreitet und getrocknet, bis sich das Fruchtfleisch samt Pergamenthülle (Silberhaut) löst.
Gewaschener Kaffee weist lebhaft fruchtige Noten auf und ein fein strukturiertes Aroma. Das Ablösen des Fruchtfleisches erfolgt maschinell mit dem so genannten Pulping unter Einsatz von viel Wasser.
Maragogype Rohkaffee muß beim Rösten sehr sensibel behandelt werden. Sie verzeihen kaum Fehler und eignen sich nicht für industrielle Röstungen.
Das beste Röstergebnis erzielen:
Bei einer dunklen Röstung überdecken die Röststoffe die fein nuancierte Aromenstruktur der Bohnen, zumal sie auch relativ schnell verbrennt.
Während der Röstung erhöht sich nochmals deutlich das Volumen der Bohnen.
Manche Kaffeemühlen haben ihre Schwierigkeiten, die großen Bohnen überhaupt zu erfassen. Sie rutschen schlecht bis gar nicht nach, weil die Öffnungen zum Mahlwerk mitunter zu klein sind. Ansonsten ist für den Mahlgrad die Art und Weise der Zubereitung relevant:
Schon beim Mahlen entfaltet sich ein sehr fruchtiges Aroma. Im Mund schmeckt der Kaffee samtig bis cremig und besitzt einen Abgang der an Kakao erinnert.
Sie möchten einen Maragogype Röstkaffee und probieren? Wir beziehen den Rohkaffee für unsere Kaffeerösterei von der Finca Mierisch aus der Region Jinotega in Nicaragua. Sie produziert Bohnen in hervorragender Qualität.
Die Kaffeepflanzen wachsen in einer Höhe zwischen 1.300 bis 1.400 Metern. Der vulkanische Boden ist dort sehr nährstoffreich.