
Die Zutaten für Flat White Kaffee bestehen aus einem Espresso und fast flüssigem, nur mit wenig Luft geschäumten Milchschaum. Insgesamt liegt das Volumen an Flüssigkeit bei 150-170 ml. Damit sein Geschmack kräftiger wird, verwenden manche Barista einen doppelten Espresso oder einen Ristretto.
Für Besitzer einer Espressomaschine mit Milchdüse ist es eigentlich gar nicht so schwer. Wenn da nicht die Sache mit der Konsistenz des Milchschaumes wäre. Das richtige Aufschäumen verlangt Übung und Erfahrung, sonst klappt es nicht mit der Optik beim Eingießen.
Die Mischung der Kaffeebohnen sollten aus 80% Arabica und 20% Robusta bestehen. Spezielle Espresso-Mischungen werden etwas stärker geröstet.
Die Menge macht´s. Für einen Flat White reicht eine Espressotasse nicht aus. Am besten eignet sich dafür ein Glas mit einem Fassungsvermögen von 170 ml. Dieses kann auch für Cappuccino verwendet werden.
Der Vorteil von Gläsern gegenüber Tassen - man von der Seite sieht die Farben der Schichten. Das Auge trinkt schließlich mit.
Das Zusammenspiel von Kaffee und Milch hat sicherlich die meisten Zubereitungsarten hervorgebracht. Ist Milchschaum im Spiel, stehen sie auf der Karte im Café als Cappuccino, Cortado oder Latte macciato.
Hierarchisch gedacht ist der Flat White eine Unterart des Cappuccino. Mit ihm wird er auch am häufigsten verwechselt. Nicht zuletzt wegen der Latte Art mit der Milchschaum dem beider Espressi kunstvoll verziert wird.
Die Unterschiede:
Espresso als Grundlage
Cappuccino und Flat White Kaffee basieren beide auf einem Espresso. Je nach Barista oder den persönlichen Vorlieben kann das ein doppelter Espresso oder sogar ein Ristretto sein. In beiden Fällen wird der Geschmack damit kräftiger. Bis hierhin unterscheiden sich beide Kaffees nicht voneinander.
Milchschaum muss drauf
Bei der Zubereitung geht es zum Einen um ein harmonisches Mengenverhältnis von Espresso, heißer Milch und Milchschaum. Zum Anderen entscheidet auch die Zusammensetzung, Konsistenz und Viskosität des Schaumes über die Namensgebung.
Latte Art
Die Technik des Eingießens der Milch wird als Latte Art bezeichnet. Es bedeutet sinngemäß übersetzt "Milchkunst". Der Milchschaum auf dem Espresso wird kreativ mit Motiven verziert. Beim Eingießen entstehen Motive wie Tiere oder Pflanzen. Am häufigsten sieht man Blätter, Blumen wie Tulpen, Vögel bzw. Schwäne, Blüten, Herzen oder geometrische Formen.
Wer diese Gießkunst beherrscht, zaubert beim Einschenken der Milch durch die Crema des Espressos kunstvolle Muster oder Figuren in den Schaum.
Ohne Frage hat sich Italien um die Vielfalt der Zubereitung von Kaffee besonders verdient gemacht. Beim Cappuccino pocht zwar noch Österreich auf die Herkunft der Idee, aber ansonsten liegen meistens die Italiener vorn.
Der Flat White hingegen stammt noch nicht mal aus Europa. Ihn verdanken wir der Kaffeekultur in Australien und Neuseeland. Von dort brachten ihn Geschäftsreisende zu uns.
Außerhalb von Italien wurde bis in die 90er Jahre der Cappuccino mit einer Milchschaummenge serviert, die wie ein Hügel aus der Tasse ragte. Dieser hatte oft eine Textur wie ein Baiser. Das schmeckte nicht jedem Kaffeetrinker.
So entstand der Bedarf nach einem "flachen" Kaffee, mit nur wenig schaumartiger, aber noch flüssiger Milch. Da dies einiges Handwerk verlangte, galt der Flat White in den sozialen Netzwerken der Kaffeeszene bald als etwas Besonderes.
Espresso und Milch als Zutaten definieren den Verwandtschaftsgrad zum Flat White. Neben dem Cappuccino sind es vor allem der Cortado Kaffee und der Latte Macciato die dem Flat White Kaffee ähneln.
Der Cortado stammt aus Spanien: Dort wird ein perfekter Espresso im Verhältnis 1:1 mit aufgeschäumter Milch verschnitten. Beim Latte macciato erhält der Espresso lediglich etwas Milch oder Schaum als "Markierung".