- Kopi Luwak - Platz 1 als teuerster Kaffee der Welt stammt von einer Katze
- Was passiert mit den Kaffeebohnen im Katzenkot?
- Katzenkaffee – Marketing oder Tradition?
- Wie viel kostet Kopi Luwak?
- Wie schmeckt Katzenkaffee?
- Black Ivory – mit Elefanten klappt´s auch
- Was kostet Black Ivory Kaffee?
- Den teuersten Kaffee gibt’s in Japan: 22 Jahre gereift
- St. Helena Kaffee - auch ein Kandidat als teuerster Kaffee der Welt
Teuerster Kaffee der Welt – Black Ivory oder Kopi Luwak?
Wer führt als teuerster Kaffee der Welt die Rangliste an? Sind es die Kaffeebohnen des Kopi Luwak nach der „Veredlung“ im Verdauungstrakt einer Katze?
Ist es der Black Ivory, bei dem ein Elefant die Aufbereitung der Bohnen übernimmt? Oder doch eher eine edle Kaffeesorte wie der Jamaica Blue Mountain? Vor allem jedoch – was kostet der teuerste Kaffee?
Kopi Luwak - Platz 1 als teuerster Kaffee der Welt stammt von einer Katze
Kein anderer Kaffee löst eine derartige Bandbreite an Gefühlen zwischen Ekel und Begeisterung aus. Beim Kopi Luwak werden die Kaffeekirschen vom Fleckenmusang gefressen, ausgeschieden und erst dann gesammelt.
Der Fleckenmusang ist eine dem Wiesel ähnliche Schleichkatzenart. Sie lebt nachtaktiv vor allem auf den südasiatischen Inseln Java, Sumatra und Sulawesi.Was passiert mit den Kaffeebohnen im Katzenkot?
Für die Katzen sind Kaffeekirschen eine Art Leibspeise. Die Bitterstoffe werden im Magen aufgespalten und fermentiert. Darüber hinaus verlieren die Kirschen Koffein. Dieser enzymatische Prozess beeinflusst entscheidend das spätere Geschmacksprofil des Kaffees. Er schmeckt milder mit einem komplexen Aroma.
Während das Fruchtfleisch verdaut werden kann, wird die Bohne wieder ausgeschieden. Und dann? Genau – die Vorstellung vom Sammeln der Kotstränge weckt in jedem Kopf die gleichen Bilder. Die Kaffeebauern sortieren die Bohnen aus, reinigen sie aufwändig und legen sie danach zum Trocknen in die Sonne.
Katzenkaffee – Marketing oder Tradition?
Intensives Marketing hat dem Kopi Luwak seit ca. 10-15 Jahren einen regelrechten globalen Hype beschert. Dabei musste die Marke noch nicht mal erfunden werden. Der Name ist der einheimischen Sprache entlehnt, bei der „Kopi“ für Kaffee und „Luwak“ für Katze steht.
Marketingprofis wissen, Exotik hilft bei der Vermarktung. Offensichtlich auch Ekel-Exotik.
Der Ursprung liegt jedoch im vergangenen Jahrhundert und hat eher einen traditionellen Hintergrund. Die Bauern auf den Kaffeeplantagen durften lediglich die Kaffeebohnen im Kot der Katzen auflesen und für den eigenen Kaffee verwenden.
Wie viel kostet Kopi Luwak?
Es versteht sich von selbst, dass ein derart „aufbereiteter“ Kaffee nur in geringen Mengen in den Handel kommt. Das macht ihn selten und eben zum teuersten Kaffee der Welt. 100 Gramm Kopi Luwak kosten je nach Anbieter von 30 € bis knapp 40 €. Wer diesen Röstkaffee kaufen möchte, braucht einen guten Grund.
Was derartig teuer ist, weckt in Interesse nach mehr. Der Kaffee stammt längst nicht mehr nur von wilden Katzen aus Indonesien. Es gibt Kopi Luwak mittlerweile auch aus der Käfighaltung in Vietnam, den Philippinen und sogar Afrika.
Dieser Katzenkaffee wird billiger angeboten, da das Sammeln der Bohnen weniger aufwändig ist. Was das für die Katzen in den Käfigen bedeutet, ist bekannt. Darüber hinaus lockt der extreme Preis auch Fälscher an.
Wie schmeckt Katzenkaffee?
Ob sein Geschmack überhaupt vom Kopfkino hinsichtlich seiner Herkunft aus der Verdauung zu trennen ist, bleibt fraglich.
Hier die häufigste Beschreibung des Geschmacksprofils:
- erdig
- süß
- mild
- holzig
- modrig
- sirupartig
- schokoladig
Black Ivory – mit Elefanten klappt´s auch
Die Thailänder habe es sich von den Bauern in Indonesien abgeschaut. Ihr Ansatz: Was mit den Kaffeekirschen enzymatisch im Magen des Fleckenmusangs passiert, müsste doch auch im Elefanten klappen?
Golden Triangle Asian Elephant Foundation (GTAEF) produziert Black Ivory mit einem ausgeklügelten Verfahren. Dafür werden ehemalige Arbeitselefanten auf einer Art Gnadenhof gehalten.
Anders als bei den Schleichkatzen, gehören Kaffeebohnen nicht zur Speisekarte von Elefanten. Sie erhalten die Kaffeekirschen in ihrem Futter vermischt mit Obst und Reis. Verfüttert wird Arabica Kaffee aus dem Anbau in den umliegenden Höhenlagen.
Allerdings gelangen weniger Bohnen in den Dung, als die Elefanten fressen. Ein Teil wird zerkaut. Die Mahuts (Führer eines Elefanten) müssen dann die Kaffeebohnen mühselig auslesen, reinigen und trocknen.
Was kostet Black Ivory Kaffee?
Obwohl die jährliche Produktionsmenge niedriger liegt, erreicht der Black Ivory noch nicht ganz die Preise des Kopi Luwak. Bisherige Spitzenpreise liegen knapp unter 1.000 € je Kilo, während der Katzenkaffee als teuerste Kaffee pro Kilo schon über dieser Grenze liegt.
Den teuersten Kaffee gibt’s in Japan: 22 Jahre gereift
Eine Tasse Kaffee für 900 $ ? Was völlig verrückt klingt, gibt es tatsächlich. Das kleine Cafè „The Münch“ in Osaka in Japan hat eine Tasse Kaffee für 100.000 Yen (umgerechnet ca. 900 $) im Angebot. Wer jetzt an besonders teure oder seltene Kaffeebohnen a lá Kopi Luwak oder Black Ivory denkt, liegt komplett falsch.
Dieser Kaffee reift wie Wein in einem kleinen Faß. Er hat dafür 20 Jahre Zeit.
Das Kaffeehaus ist ein Einmannbetrieb und wird von Kanji Tanaka betrieben. Seine Idee von der Faßreife des Kaffees, verdankt er einem Zufall. Vor Jahren lagerte er Eiskaffee im Kühlschrank und vergaß ihn. Nach sechs Monaten fiel es ihm wieder ein. Statt ihn wegzuschütten, siegte die Sparsamkeit:“Vielleicht ist er ja noch trinkbar.“ Er probierte ihn und war von der geschmacklichen Veränderung beeindruckt.
Zu dieser Zeit waren in Japan kleine Holzfässer zur Lagerung von Spirituosen der letzte Schrei. Also dachte sich Tanaka, dass müßte eigentlich auch mit Kaffee gehen. Er füllte ihn in kleine Fässer, stellte diese in den Kühlschrank und ließ ihn 10 Jahre reifen.
Danach war der Kaffee fast sirupartig, sehr dunkel und süß. Er lagerte nochmals die gleiche Zeit und kommt so auf 20 Jahre.
Natürlich wird er nach einer derartigen Lagerungszeit nicht durch eine herkömmliche Kaffeemaschine gejagt. Tanaka nimmt sich für die Zubereitung mit einem Nel Drip-System ca. 30 Minuten Zeit. So lange braucht es, bis eine kleine Tasse gefüllt ist.
St. Helena Kaffee - auch ein Kandidat als teuerster Kaffee der Welt
Geringe Produktionsmenge, eine seltene Varität, sehr teuer und nur auf einer kleinen Insel im Südatlantik zu bekommen. St. Helena erfüllt alle Voraussetzungen in die Liga als teuerster Kaffee der Welt aufgenommen zu werden.
Das die Insel samt Kaffee überhaupt bekannt ist, verdankt sie einem berühmten Feldherrn - Napoleon Bonaparte. Er verlebte seine letzten Lebensjahre in der Verbannung auf der abgeschiedenen Insel St. Helena und wurde dort auch beigesetzt.
Das Zitat: "Das Beste an St. Helena ist sein Kaffee." soll angeblich von ihm stammen. Schließlich soll er ihn jeden Morgen getrunken haben. Tatsächlich ist der dort angebaute Kaffee eine Rarität.
Alle Pflanzen sind nicht nur reine Arabica, sondern stammen aus nur einer genetische Varität, der so genannten Green Tipped Bourbon Arabica.
1733 gelang es einem englischen Agenten, einige Kaffeebäume aus Mokka in Jemen nach St. Helena zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Jemeniten die Ausfuhr von Sämlingen verboten.
Seitdem ist die Kaffeeproduktion fast unverändert geprägt von natürlichem Anbau, Handarbeit, Verzicht auf Maschinen und eine lange Trocknung der Bohnen in der Sonne.
Geschmacklich begeistert er Experten und Kaffeetrinker gleichermaßen:
- ausgesprochen blumiges Bouquet
- sehr gehaltvollen Körper
- Nuancen von Schokolade, Zitrusaromen und Kirschen.
Beim Preis dürfte das bezweifelt werden. Ein Kilogramm St. Helena Kaffee liegt deutlich im dreistelligen Bereich.
Kona Kaffee aus Hawaii
Schon seine Insellage verleiht den Bohnen Exklusivität, denn die Produktionsmenge ist überschaubar. Die sehr hohe Qualität jedoch verdankt er den mineralreichen Vulkanböden auf Hawaii. Kona Kaffee wächst an den Hängen der Vulkane Mauna Loa und Hualālai die an der Westküste liegen.
Dort herrscht ein mildes Klima und die Passatwinde über dem Pazifik sorgen für feuchte Luft und reichlich Nebel im Wechsel mit intensiver Sonneneinstrahlung. Durch die Höhenlage des Anbaus bis auf fast 1.000 Meter, herrschen ideale Bedingungen für die Kaffeepflanzen.
Der Kaffeanbau hat auf Hawaii eine lange Tradition die bis in das Jahr 1817 zurückgeht. Kona dort die einzige Region, die seitdem ununterbrochen Kaffee produziert. Mittlerweile gehört er ebenfalls zu den teuersten Kaffees der Welt.
Das Kona Grading System
Kona Kaffee besitzt ein eigenes Grading. Im Markt werden zwei Qualitätsstufen gehandelt - Type 1 und Type 2. Sie orientieren sich an der Größe der Bohnen. Die größten und hochwertigsten Kaffeebohnen gehören zu Type 1 und werden als Kona Extra Fancy bezeichnet. Sie sind auf einer Seite flach und auf der anderen Seite rund. Type 2 Bohnen sind kleiner und rund.
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