
Herrlich erfrischend, voller Aromen, mild und wenig Bitterstoffe. Während für die Zubereitung eines Kaffees heißes Wasser benötigt wird, braucht man für einen Cold Brew Kaffee nur kaltes Wasser und viel Zeit. Da zum Schluss noch Eiswürfel ins Spiel kommen können, ist er im Sommer ein ideales Kaltgetränk auf Kaffeebasis.
Beim Cold Brew Kaffee wird in einem Gefäß grob gemahlenes Kaffeepulver mit kaltem Wasser vermischt. Durch eine lange Ziehzeit von ca. 12 Stunden werden die Inhaltsstoffe des Kaffees mit optimal extrahiert. Der Cold Brew enthält dadurch weniger Säuren und Bitterstoffe.
An Zubehör ist nicht viel nötig:
Das Mischungsverhältnis zwischen Kaffee und Wasser bleibt Geschmackssache und sollte ungefähr zwischen 1:5 bis 1:10 liegen.
Weniger Kaffee, macht den Cold Brew zu wässrig. Je höher der Wasseranteil, desto länger sollte er ziehen.
Anleitung
Am besten lässt sich natürlich eine bereits vorhandener French Press Kanne verwenden.
Selbstverständlich entscheidet über die Qualität des Cold Brew auch die Auswahl der richtigen Bohnen. Das sind vor allem Kaffeebohnen aus biologischem Anbau und langer Trommelröstung. Favoriten sind wegen der fruchtig floralen Aromen Bohnen aus Afrika.
Auf jeden Fall eine helle Röstung bevorzugen. Espresso wäre dafür zu stark geröstet. Nach der Extraktion würde der Kaffee zu intensiv schmecken. Hier unsere Empfehlungen.
Bench Maji Wildkaffee aus Äthiopien | Wild Forest Coffee BIO
Dieser Arabica Kaffee stammt aus der Region Bench Maji in der Nähe des Omo Nationalparks und besitzt ein Zertifikat für biologischen Anbau. Im Geschmack ist er sehr ausgewogen mit einer feinen Säure und einem leichten Zitrusaroma. Sein Abgang schmeckt dezent nach Schokolade.
Kenia Mount Kenya
Kenianische Kaffees gehören zu den besten Sorten auf dem Weltmarkt. Das Anbaugebiet am Mount Kenia liegt auf einer Höhe zwischen 1.500 und 1800 m ü. M. Und bietet ideale klimatische Bedingungen für Spitzenkaffee. Die Bohnen besitzen eine harmonische Säure und eine fruchtige Süße mit einem fast weinartigen Beerenaroma.
Äthiopien Sidamo BIO Oromia Farmers | OCFCU
Die Oromia Coffee Farmers Cooperative Union (OCFCU) ist eine Genossenschaft im Besitz von Kleinbauern, deren kleine Kaffeefarmen vorwiegend in Wäldern zu finden sind. Der Kaffee besticht mit einer süßen ausgewogenen Säure, mittlerem Körper und harmonischen, blumig-fruchtigen Aromen, begleitet von anhaltenden schokoladigem Abgang. |
Für Cold Brew dürfen die Kaffeebohnen nur grob gemahlen sein. Fein gemahlen würde sie zu stark extrahiert werden und zu einem herben Geschmack führen.
Der Mahlgrad sollte grobem Sand oder Rohrzucker entsprechen.
Sollte das Filtern zu lange dauern, vorher den Cold Brew durch ein grobes Sieb laufen lassen. Dadurch werden die groben Bestandteile entfernt und der Filter verstopft nicht so schnell.
Das hängt von der Methode ab. Bei der Full Immersion in einem Glasgefäß oder der French Press reicht die Zeit der Extraktion von mehreren Stunden bis 12 Stunden. Cold Drip kann dagegen die doppelte Zeit bis 24 Stunden benötigen.
Darüber hinaus spielen auch der Mahlgrad und die Röstung der Bohnen eine Rolle. Je feiner gemahlen und dunkler geröstet, desto kürzer sollte die Zeit der Extraktion gewählt werden.
Für die Zubereitung gibt es mehrere Verfahren bzw. Methoden. Der Unterschied liegt in der Kontaktzeit des Kaffees mit dem Wasser und dem verwendeten Equipment.
Full Immersion
Die einfachste Variante für das Zubereiten eines Cold Brew. Das Kaffeepulver wird in einem Gefäß mit kaltem Wasser übergossen und zieht dort mehrere Stunden. Zum Abschluß ist ein Filter zum Abgießen nötig. Hierfür eignet sich z.B. auch eine French Press Kanne.
Infusion
Bei diesem Verfahren brauchen Sie einen speziellen Cold Brew Maker. Bei ihm hängt ein Sieb mit Kaffeepulver in einem Gefäß mit kaltem Wasser. Die Kaffeepartikel können sich also nicht im gesamten Wasser verteilen und werden zum Schluss mit dem Sieb herausgenommen.
Kalter Kaffee ist im umgangssprachlichem Sinne einfach nur kalt gewordener Kaffee, der ursprünglich heiß gebrüht wurde. Er schmeckt nicht mehr.
Die Zubereitung für einen Cold Drip hat damit wenig zu tun. Sie benötigen dafür:
Der Cold Dripper (Dripster) besteht aus einem Glasgefäß, auf das ein Filter für das Kaffeepulver gesetzt wird. Auf ihn kommt ein weiteres Glasgefäß mit eiskaltem Wasser oder Eiswürfel. Über ein verstellbares Ventil tropft das Wasser mit 1-2 Tropfen je Sekunde langsam über bis zu 24 Stunden durch den Kaffee.
Kaffeeliebhaber haben meist eine French Press Kanne ohnehin in der Küche stehen. Weiteres Zubehör wird daher nicht benötigt. Der Cold Brew kann in Ruhe ziehen und braucht durch das Stempelsieb zum Schluss nicht noch extra mit einem Papierfilter gefiltert zu werden.
Neben der Erfrischung ist ein weiterer Vorteil seine Haltbarkeit und variable Verwendung. Als Konzentrat hält sich Cold Brew im Kühlschrank, bis zu zwei Wochen. Insofern kann er auf Vorrat hergestellt und nach Bedarf für diverse Rezepte verwendet werden. Bei längerer Lagerung verflüchtigen sich zusehends seine Aromen.
Wichtig: Das Gefäß, in dem er gelagert wird, unbedingt verschließen.
Beide sind ein Kaltgetränk, werden oft mit Eiswürfeln getrunken und dadurch mitunter verwechselt. Kein Wunder, denn in dieser Form haben sie ebenso die erfrischende Wirkung in der heißen Jahreszeit gemeinsam. Dennoch bleibt die unterschiedliche Zubereitung. Eiskaffee wird mit heißem Wasser gebrüht, danach gekühlt und zum Trinken mit Eiswürfel, Vanilleeis oder Sahne serviert.
Ist er erst einmal zubereitet, geht es ans Verfeinern und Mixen. Viele Barista empfehlen ihn pur nur mit Eiswürfeln oder zerstoßenem Eis. Etwas Mandelmilch oder Kokosnussmilch rundet den Kaffeegeschmack ab, ohne ihn zu überdecken. Gleiches gilt für Minze oder einen Schuss Holundersirup. Ist der Cold Brew Kaffee noch zu kräftig, wird er mit Tonic Water nicht nur gemildert, sondern auch verfeinert.
Oh ja und nicht zu wenig! Durch das lange Ziehen extrahiert ungefähr dreimal mehr Koffein, als z.B. ein Espresso enthält. Wer darauf als Wachmacher anspricht, wird ihn lieben.
Was vor wenigen Jahren aus den USA mit entsprechendem Marketingdruck als neuer Trend nach Europa kam, ist gar nicht so neu. Cold Brew Kaffee blickt sogar auf einige Jahrhunderte zurück auch, wenn er seinerzeit noch nicht so hieß. Ob wir seine Erfindung den Niederländern verdanken oder sich diese das Verfahren von den Japanern abgeschaut haben oder umgedreht, darüber streitet sich noch die Fachwelt.
Das Problem war damals jedoch das Gleiche: fehlendes Feuer. Für die Niederländer war das 17. Jahrhundert das so genannte Goldene Zeitalter. In dieser Zeit waren sie durch ihre große Flotte an Segelschiffen eine globale Handelsmacht.
Da die Schiffe aus Holz bestanden, galt neben dem Wetter offenes Feuer als größte Gefahr für den Untergang. Zwar wurde dieses nur in der Kombüse entfacht, aber mal eben eine Kanne Kaffee für die Mannschaft kochen, war wohl das Risiko doch nicht wert. Also war Einfallsreichtum gefragt: Geht´s auch ohne heißes Wasser?
Niederländer wie Japaner kamen jedenfalls auf den gleiche Gedanken. Tatsächlich gab es in Japan bereits eine sehr lange Tradition, Kaffee kalt zu extrahieren. Für Kyoto Kaffee bzw. Cold Drip Coffee (wie er heute heißt) tropft eiskaltes Wasser über mehrere Stunden auf Kaffeepulver.
Das Ergebnis ist ein sehr geschmacksintensiver Kaffeeextrakt, der je nach Geschmack mit mehr oder weniger Wasser verdünnt werden kann. Ziemlich aufwändig, aber die Niederländer hatten auf den langen Schiffsreisen ohnehin reichlich Zeit und während der kulinarischen Zeremonien in Japan verbietet sich Eile von selbst.