Ob Grappa, Whiskey beim Irish Coffee, Marillenlikör, Eierlikör oder Rum, als so genannter "Schuss" hat Alkohol längst seinen Weg in die Kaffeespezialitäten gefunden. Das ist auch beim Kaffee mit Cognac nicht anders. Natürlich waren es die Franzosen, die es als Erste probierten.
Ein Schuss Cognac im Kaffee, das muss ganz einfach schmecken. Zumindest wenn man ihn mit Alkohol trinken mag. In Frankreich wird seine Zubereitung regelrecht zelebriert. Aber das Drumherum gehört ja schließlich auch zum Handwerk eines Barista.
Auffällig ist, dass beim Café Brûlot nicht nur Cognac in den Kaffee kommt, sondern weitere Zutaten wie Zucker, Zimt und Zesten von Orangen bzw. Zitronen. Die Basis sind ca. 120 ml starker Kaffee aus Arabica Bohnen.
In der Urform verzichten die Kenner auf diese Zutaten. Ihnen reicht Cognac und Zucker. Das Zubereiten ist jedoch stets gleich.
Welcher Alkohol in den Kaffee kommt, bleibt letztlich eine Frage des Geschmacks. Franzosen würden das wahrscheinlich so nicht unterschrieben. Aber an der Wiege des Cognac ist das sicher verständlich. Was ist Deutschland schnöde Weinbrand heißt, besitzt in Frankreich eine geschützte Herkunftsbezeichnung.
Cognac stammt aus der Weinregion der gleichnamigen französischen Stadt. Er wird aus klassifiziertem Weißwein der Anbaugebiete Cognacais, Charante und Charente-Maritime hergestellt. Das kann dauern! Zumal der "frische" Cognac erst in die Reife muss. Immerhin bringt es selbst der jüngste Cognac auf vier Jahre Lagerung im Holzfass.
Was so lange währt, kann nur gut zum Geschmack des Kaffees passen. Vorausgesetzt die Bohnen stammen sind in einer adäquaten Qualität. Anders ausgedrückt: Je älter der Cognac, desto besser sollte der Kaffee sein.
In der Geschichte der Kaffeespezialitäten wiederholt sich ein Muster. Kaum erfunden, wird´s kopiert oder passend abgewandelt. Der Kaffee mit Cognac heißt in Österreich k.u.k. Kaisermelange.
Im Unterschied zum Café Brûlot ist die Grundlage ein doppelter Espresso. Zuerst wird in einer Tasse ein Eigelb mit etwas Honig verrührt und mit Espresso aufgefüllt. Erst dann folgt ein Schuss Cognac. Glaubt man der Geschichte, stammt das Rezept aus einer Notlage des Kaisers in Kriegszeiten.
Natürlich geht´s auch im Land der Kaffeegenießer nicht ohne Alkohol im Kaffee. Nur verwenden sie in ihrem Caffè Corretto keinen Cognac, sondern landestypisch Grappa. Corretto bedeutet sinngemäß übersetzt "verbessert" oder "korrigiert".
Da es um einen Espresso geht, verbietet sich eine größere Menge Alkohol. Es sollte wirklich nur sehr wenig Grappa sein. Auf keinen Fall darf dieser den Geschmack des Espressos dominieren. In deutschen Cafes wird der Corretto sowohl mit Grappa, als auch mit Cognac zubereitet.
Ebenfalls aus Österreich stammt der gespritzte Mokka. Ein Espresso bekommt als Zutat nur 2 ml Cognac - das war´s schon. Einfacher geht es nicht. Etwas verwirrend ist nur der Name, denn Mokka und Espresso sind zwei grundverschiedene Zubereitungen.
Für den Mokka braucht man eine Cezve Kanne. In dieser wird das Kaffeepulver mit dem Wasser mehrmals erhitzt und dann evt. mit weiteren Zutaten verfeinert.