Pharisäer Getränk: Kaffee mit Rum und Sahne
Kaffeespezialitäten mit Alkohol gibt es viele. Darunter auch das Pharisäer Getränk. Es ist ein Kaffee mit wenigen Zutaten. Sein Rezept geht auf eine etwas lustige Geschichte zurück.
Was ist ein Pharisäer Getränk?
Ein Pharisäer besteht aus starkem Kaffee oder einem doppelten Espresso, Rum, Zucker und etwas geschlagener Sahne als Haube. Serviert wird das Getränk in einer Pharisäer Tasse oder wahlweise in einer Cappuccinotasse. Er stammt von der Insel Nordstrand und gilt als Nationalgetränk der Nordfriesen.
Rezept für den Pharisäer Kaffee
Die Nordfriesen verstehen unter einem Kaffee mit Rum natürlich den Pharisäer. Schließlich erhielt der Kaffee von ihnen seinen Namen. Es versteht sich von selbst, dass er immer noch wie seinerzeit das Original zubereitet wird - mit starkem Kaffee als Grundlage.
Zutaten und Zubereitung
1. Schritt: Tasse vorwärmen
Heißer Kaffee kühlt in einer kalten Tasse schneller ab. Die ideale Trinktemperatur für Kaffee liegt zwischen 60 und 70 Grad Celsius. Bei niedrigeren Temperaturen entfaltet sich das Aroma von Kaffee nicht vollständig. Durch das Vorwärmen der Tasse werden die Aromastoffe besser gelöst und der Kaffee schmeckt intensiver.
2. Schritt: Zucker und Rum zugeben
Rum hat ein komplexes Aroma mit Noten von Vanille, Karamell und Gewürzen. Diese Aromen harmonieren gut mit den Röst- und Bitterstoffen des Kaffees und runden ihn geschmacklich ab.
Zucker mildert die Bitterstoffe im Kaffee. Vielen schmeckt er daher besser und bekömmlicher.
3. Schritt: Kaffee auffüllen
Barista bevorzugen dafür Kaffeekannen mit einem langen dünnen Ausguss. Damit läßt sicher der Kaffee besser dosieren und es sieht einfach ästhetisch aus.
4.Schritt: Mit Sahne vollenden
Anders als beim Latte macchiato oder Cappuccino wird beim Pharisäer die Sahne mit einem Löffel als Haube auf den Kaffee gesetzt.
Warum heißt der Kaffee Pharisäer?
Eine gute Geschichte ist schon das halbe Marketing. Beim Pharisäer löst der Name sofort Interesse aus. Wer sich mit dem Neuen Testament auskennt weiß, dass damit per definitionem eine Glaubensgemeinschaft aus dem späten 1. Jh. gemeint ist. Deren Vertreter wurden polemisch als Heuchler kritisiert.
Genau daran hat wohl 1872 der Pastor Georg Bleyer auf der nordfriesischen Insel Nordstrand gedacht. Natürlich voller Ironie und hoffentlich mit einer Portion Schalk im Nacken. Der Pastor war Asket und strikt gegen Alkohol.
Bauer Johannsen feierte die Taufe seines Kindes und nach dem Brauch der Friesen ging das nicht ohne Alkohol. Damit dies der Pastor nicht merkt, gab man den obligatorischen Rum in den Kaffee der Gäste und kaschierte seinen Geruch mit Schlagsahne. Nur der Pastor bekam seinen Kaffee pur.
Geholfen hat´s nicht. Als ihm die Gäste zusehends betrunkener schienen, roch er an den leeren Tassen und rief:
"Oh, ihr Pharisäer!" Damit war der Name "Pharisäer Getränk" für diesen Kaffee geboren.
Welcher Rum eignet sich am besten für den Pharisäer?
Die Wahl des besten Rums hängt von der persönlichen Geschmackspräferenz ab. Generell eignen sich aber dunkle Sorten besser für einen Pharisäer Kaffee als ein heller Rum.
Dunkle Rumsorten haben ein komplexeres Aroma. Sie sind oft etwas süßer als ihre hellen Pendants.
Darüber hinaus haben sie meist auch einen höheren Alkoholgehalt. Das kann den Kaffee wärmer und intensiver wirken lassen.
Trinkt man diesen Kaffee aus einem Becherglas oder einer Tasse?
Wie man ihn trinkt, ist eine Frage der Vorlieben und der Optik. Glaubt man der Geschichte seiner Entstehung, gehört er in eine Tasse.
Das Pharisäer Getränk wird nicht in der Tasse gerührt, sondern durch die Sahne getrunken.
In einem großen Becherglas sieht es allerdings besser aus. Der Blick auf die Schichten aus Kaffee und Sahne verführt zum Kosten.
Pharisäer Tassen sind oft hohe Kaffeebecher aus weißem Porzellan mit einem schmalen Fuss, Henkel und blauen Ornamenten (Friesen Dekor). Sie haben eine Füllmenge zwischen 250 - 300 ml.
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