Gute Geschichten sind das halbe Marketing. Deswegen gibt es natürlich auch eine für den Kaffee Ursprung. Nach dieser liegt er für alle Kaffeesorten in Afrika, genauer in Äthiopien.
Das in den kleinen Früchten des Kaffeestrauches etwas Besonderes steckt, wussten bereits vor 14.000 Jahren die Medizinmänner afrikanischer Stämme im heutigen Tschad. Es dauerte etliche Zeit, bis die berauschende Wirkung des Kaffees als Getränk im 10. Jahrhundert in Schriften auftauchte.
Die Medizinmänner bereiteten ihn aus Kaffeekirschen zu und verwendeten den Kaffee in spirituellen Zeremonien. Seine Zubereitung vollzog sich allerdings noch wie beim Aufgießen von Tee. Auf die Ideen mit dem Rösten der Kaffeebohnen kamen wahrscheinlich erst die Osmanen.
Wenn es eine zentrale Geschichte vom Ursprung des Kaffees gibt, ist es die vom Ziegenhirten. Zwar soll schon der Prophet von der anregenden Wirkung überrascht worden sein, nachdem ihm der Engel Gabriel eine Tasse Kaffee reichte. Aber das gehört wohl eher in das Reich frommer Legenden.
In dieser Zeit wurde die kleine Hafenstadt Mokka (al-Mukha oder Mocha) zum wichtigsten Umschlagplatz für Kaffee. Darauf geht auch der Name für das heutige Getränk Mokka zurück.
Von dort gelangte der Kaffee durch Handelsreisende in die heutige Türkei, Syrien und Persien.
Im Altarabisch steht übrigens Qahwah für Kaffee. Eigentlich bedeutete dies früher sinngemäß "Wein des Islam". Da Kaffee eine ähnlich berauschende Wirkung hat, wurde der Name vom Wein übernommen.
Für Europäer war es im 16. Jahrhundert praktisch unmöglich, an keimfähige Kaffeebohnen zwecks Nachzüchtung zu kommen. Erst im 17. Jahrhundert brachen Niederländer das afrikanische Monopol und brachten einige Exemplare nach Hause. In Amsterdam zogen sie in Treibhäusern die ersten Kaffeepflanzen.
Von Amsterdam brachten sie die gekeimten Kaffeepflanzen für den Anbau in ihre Kolonien. Dieser Export war der Ursprung des Kaffees von Inseln im Indischen Ozean. Eine Zeit lang pflegten die Niederländer wie die Jemeniten ihre Monopolstellung im Kaffeeanbau. Im beginnenden 18. Jahrhundert kultivierten jedoch auch die Engländer, Spanier und Franzosen den Anbau von Kaffee in ihren jeweiligen Kolonien.
Die Kultur der Kaffeehäuser in Mekka
So wie der Ursprung des Kaffees in Äthiopien liegt, stammt die Herkunft seiner Trinkkultur aus den Kaffeehäusern in Mekka und Konstantinopel (heutiges Istanbul). Die ersten öffneten 1511 in Mekka und wurden kurze Zeit später durch ein mit schweren Strafen belegtes Kaffeeverbot wieder geschlossen.
1554 entstanden in Konstantinopel die ersten Kaffeehäuser. Zum auslaufenden 16. Jahrhundert verbot Murad III. den Kaffee. Sein Nachfolger ließ nicht nur alle entstandenen Kaffeehäuser wieder abreißen, sondern Kaffeetrinker auch verfolgen. Erst 1839 fielen die Verbote und die Kultur des Kaffeetrinkens wurde offiziell anerkannt.
Ungeachtet der Verbote gelangte das Konzept der Kaffeehäuser u.a. nach Syrien. Der Augsburger Arzt und Botaniker Leonhard Rauwolf bereiste 1573 den Nahen Osten, beschäftigte sich mit Kaffeepflanzen und trank in Aleppo Kaffee aus einer Cesve. Nach seiner Rückkehr berichtete er begeistert von dem schwarzen Getränk im Kaffeehaus. Wenig später folgte der italienische Kollege Prospero Alpino seinem Beispiel und beschrieb auf seiner Reise ausführlich die Kaffeepflanze.
Nach diesen Berichten öffneten ab 1645 vor allem in Venedig, Oxford und London Kaffeehäuser, in Wien das Erste 1685. Noch größere Verbreitung in Europa, erfuhr der Kaffee im 17. Jahrhundert an den Höfen von Ludwig XIV. und Ludwig XV. in Frankreich.
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