Wer gern Kaffee trinkt, kommt aufs Jahr gerechnet auf etliche Kilo. Besonderns beim French Press oder türkischem Kaffee steht oft die Frage, wohon mit dem Kaffeesatz. Dass der dabei anfallende Kaffeesatz als Dünger für Pflanzen genutzt werden kann, wissen hingegen nur die Spezialisten unter den Gartenfreunden.
Laut Deutscher Kaffeeverband liegt der pro Kopfverbrauch der Bundesbürger im Jahr bei 166 Liter.
Bei ca. 60 Gramm Kaffee je Liter sind das rund 10 Kilogramm Kaffeebohnen. Die gleiche Menge fällt als Kaffeesatz an, der meist im Müll landet.
Dabei ist er ein prima organischer Dünger für den Garten und bestimmte Zimmerpflanzen. Kaffeesatz enthält Stickstoff und viele Mineralien wie Phosphor oder Kalium. Stickstoff regt den Austrieb an und fördert das Blattwachstum. Kalium sorgt für kräftige Blattfarben. Phosphor steigert das Blütenwachstum. Früher wurde er dafür geschätzt und kam auf den Komposthaufen im Garten.
Beim Rösten von Kaffeebohnen entstehen Huminsäuren. Das senkt den pH-Wert. Zum Düngen ist Kaffeesatz daher nicht für alle Pflanzen im Garten oder für Zimmerpflanzen geeignet.
Durch die großen Blütenstände gehören Hortensien und Geranien zu den beliebtesten Pflanzen im Garten bzw. auf den Balkonen. Sie wachsen sehr gut im Halbschatten und brauchen einen lockeren humusreichen Boden. Dieser sollte bei einem pH-Wert zwischen 5-6 liegen.
Wird dem Dünger Kaffeesatz beigefügt, hält der Boden leichter ein saures Milieu.
Rosen sind ausgesprochen pflegeintensiv und müssen regelmäßig gedüngt werden. Sonst klappt´s nicht mit der Blütenpracht. Sie gelten als Starkzehrer im Garten d.h., der Boden wird relativ schnell ausgelaugt.
Es muss nicht immer gleich Spezialdünger für Rosen sein. Kommt in den Dünger immer etwas Kaffeesatz hinzu, wertet dies den Boden kompostartig auf. Das gilt übrigens auch für Teeblätter. Darüber hinaus hilft er gegen Schädlinge.
Das Zentrum der Rhododendronzucht in Deutschland liegt im Ammerland im Norden Deutschlands. Hier wachsen über 1000 Sorten Rhododendron. Ihre Frühjahrsblüte ist besonders in den großen Rhododendron-Parks schlicht überwältigend.
Leider wachsen sie nicht auf allen Böden. Sie brauchen einen sehr durchlässigen Untergrund mit einem sauren Standort. Natürlich kann Kaffeesatz diesen nicht ersetzen. Aber beim Düngen ergänzt er den Dünger mit Nährstoffen und unterstützt den sauren pH-Wert im Boden.
Wie die Rosen sind Tomatenpflanzen nicht nur Starkzehrer. Sie werden ebenso gern von Schädlingen befallen. Kaffeesatz als Dünger schafft Abhilfe. Er bringt neu Nährstoffe in den Boden und schützt vor Schädlingsbefall. Ein zusätzlicher Effekt: Das Kalium Satz des Kaffees fördert nicht nur den Geschmack der Tomaten. Es verlängert ihre Lagerfähigkeit.
Was Tomaten mögen, hilft auch bei anderem Gemüse, z.B. Gurken und Zucchini. Sie "danken" für die Düngung mit Kaffeesatz mit stärkerem Wachstum und besserer Blütenbildung.
Bei Kräutern sieht es dagegen etwas anders aus. Zwar haben viele von ihnen wie Gemüse einen starken Nährstoffbedarf, aber nicht alle Kräuter reagieren gleich auf Kaffeesatz. Bohnenkraut, Lavendel oder Rosmarin brauchen eher nährstoffarme Erde. Liebstöckel und Estragon das genaue Gegenteil.
Kräuter die auf kalkhaltigem Boden am besten wachsen, sollten nicht mit Kaffeesatz gedüngt werden, weil dieser den pH-Wert nach unten verschiebt. Das betrifft z.B. Salbei, Oregano, Schnittlauch und Borretsch.
Bevor der Kaffeesatz als Dünger verwendet werden kann, muß er gut getrocknet sein. Aus dem Siebträger oder Filter kommt er in der Regel feucht und mit kleinen Klumpen durchsetzt. Kommt er so in die Erde, beginnt er schnell zu schimmeln. Zum Trocknen:
Im getrockneten Zustand sieht er dann fast wie gemahlener Kaffee aus und duftet entsprechend.
Beim Düngen wird das Pulver wie Kompost locker um die jeweilige Pflanze auf den Boden verteilt. Idealerweise mit Komposterde oder weiterem Dünger vermischen. Mit einer kleinen Hacke in die Erde einarbeiten. Wasser ist nicht zwingend notwendig, fördert jedoch die Lösung der Nährstoffe.
Gegen Blattläuse helfen nicht nur Marienkäfer. Die Reste von Koffein im Kaffeesatz wirken bei ihnen wie Nervengift. Den Kaffeesatz nochmals mit heißem Wasser aufbrühen und dieses durch ein Sieb gießen. Mit dem abgekühlten Kaffeewasser die Pflanzen besprühen.
Was die Einen auf Abstand hält, zieht Andere magisch an. Schnecken und Ameisen hält er fern, aber Regenwürmer lieben Kaffee! Sie werden von ihm angezogen und lockern dabei die Erde auf.
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