
Nach wie vor gilt der Jamaica Blue Mountain Kaffee als einer der besten Arabica. Er wächst in einem perfekten Klima an den Hängen einer Bergkette. Als echte Kaffeespezialität wird der Rohkaffee noch im Holzfass transportiert.
Das Klima und seine Anbaubedingungen sind zugleich der Maßstab für die Qualität des Blue Mountain Kaffees. Seinen Namen verdankt er jedoch einer Bergkette.
Entlang der Ostküste von Jamaica verläuft eine weitreichende Berglandschaft - die Blue Mountains.
Deren Gipfel reichen bis zu 1.700 m über den Meeresspiegel. Sie sind von Nebel umgeben, der aus der Ferne blau wirkt. Dies ist nicht nur optisch ein Highlight, sondern gleichzeitig entscheidender Faktor für den einzigartigen Geschmack des Kaffees. Durch den permanenten Nebel gibt es kaum direkte Sonneneinstrahlung auf die Kaffeebäume. Der Reifeprozess der Kaffeekirschen dauert bis zu 10 Monaten.
Nährstoffreicher Vulkanboden und das sehr feuchte kalte Klima mit regelmäßigen Niederschlägen, garantieren mit dem Einfluss des Bergnebels perfekte Anbaubedingungen für den Kaffee.
Das Anbaugebiet in den Hochlagen von Jamaica umfasst gerade einmal 1.300 Hektar. In der Region werden pro Jahr nur 1.000 Tonnen geerntet. Ein besonderer Vorteil: Die Kaffeebauern verzichten beim Anbau auf den Einsatz von Chemikalien.
Geerntet wird mit der Blue Mountain mit der Hand. Maschinelle Hilfe kommt bei der Kaffeeernte auf Jamaica nicht zum Einsatz.. Das erhöht die Qualität und den Zustand der Kaffeekirschen vor der weiteren Verarbeitung erheblich.
Ihre Aufbereitung erfolgt nass d.h., die der Kaffee ist gewaschen. Kaffeekirschen bestehen aus der Bohne, die von mehreren Schutzschichten umhüllt ist:
Um an die Kaffeebohne zu gelangen, muss durch diesen Aufbau die Kaffeekirsche durch spezielle Verfahren aufbereitet werden. Bei der Nassaufbereitung (gewaschener Kaffee) durchläuft sie mehrere Schritte:
Die Pergamenthaut entfernt man erst nach dem Trocknen und vor dem Transport.
Eine Kuriosität: Jamaica Blue Mountain ist der einzige Kaffee, der als Rohkaffee im Holzfass (zu 70 kg, 30 kg und 15 kg) exportiert wird.
Ein Teil des Anbaus von Blue Mountain Kaffee liegt in den Höhenlagen des Blue and John Crow Mountains National Park. Die Fläche umfasst ein Fünftel der karibischen Insel und besitzt UNESCO Welterbe-Status.
Neben der außerordentlichen Biodiversität können die Kaffeeliebhaber unter den Touristen auch in den Lodges der Kaffeefarmen standesgemäß übernachten. Der Blick am Morgen auf die Kaffeepflanzen in den Berghängen mit einer frischen Tasse Kaffee in der Hand ist unschlagbar!
Nach wie vor ist er relativ selten zu bekommen. Frisch geröstet kann man seine Bohnen nicht überall kaufen. Bei der Auswahl der Angebote helfen jedoch seine Qualitätsbezeichnungen.
Er besteht aus 100% Arabica Bohnen. Das Grading und seine Bezeichnungen richten sich vor allem nach der Höhenlage des Anbaugebietes.
Jamaica Blue Mountain Kaffee
Wird der Kaffee in den Gemeinden Saint Andrew, Saint Thomas, Saint Mary oder in Portland angebaut, darf er das Gütesiegel "Jamaica Blue Mountain" tragen. Nur dort wächst er in einer Höhe zwischen 900 bis 1.500 Metern.
Er schmeckt komplex und ausgewogen nach Schokolade, getrockneten Früchten, braunem Zucker mit leichten Tönen von Zitrone. Sein Säuregehalt liegt im mittleren Bereich.
Jamaica High Mountain Kaffee
Kommt er aus einer Höhe zwischen 450 bis 900 Meter, heißt er "Jamaica High Mountain". Als echte Hochgebirgskaffee potenzieren sich bei ihm die Geschmacksnoten. Er schmeckt deutlich nach Schokolade bzw. Nuss und besitzt einen schweren Körper.
Jamaica Low Mountain Kaffee
Tiefere Lagen tragen das Siegel "Jamaica Low Mountain" oder "Jamaica Supreme".
Darüber hinaus gelten Qualitätsstufen, deren Kriterien die Farbe der Bohnen, ihren Feuchtigkeitsgehalt, deren Größe und Fehler bzw. Mängel bewerten:
Die oberste Qualitätsstufe enthält mit 6,75 mm bis 7 mm die größten Bohnen. Peaberry und Triage sind Mischungen der ersten drei Stufen mit unterschiedlichem Fehleranteil von 2%-4%. Führende Marken für Jamaica Blue Mountain sind Jablum Coffee, Amber Estate, Twymans und Wallenford Coffee.
Nachweislich kam der Kaffee von der Insel Martinique im Jahre 1728 nach Jamaica. Der Gouverneur Sir Nicholas Lawes erhielt von seinem Amtskollegen auf Martinique einen Kaffeebaum.
Dennoch breitete sich der Kaffeeanbau erst ab ca. 1750 von Saint Andrew über die Blue Mountains aus. Anfang des 18. Jahrhunderts gab es schon fast 700 Kaffeeplantagen. Dann kam der Abschwung.
Nach der Abschaffung der Sklaverei und der Stagnation des Know-how im Anbau bzw. der Aufbereitung der Bohnen, blieben 1850 nur knapp 200 Plantagen übrig. Einen erneuten Aufschwung gab es erst 1950 mit einer neu eingerichteten Kaffeebehörde, die letztlich den Blue Mountain Coffee zu seinem heutigen Ruf verhalf.
Es klingt selbst für Laien wie ein Qualitätssiegel. Die Marketingkampagne "Blue Mountain Kaffee" gilt als einer der erfolgreichsten in der Geschichte des Kaffees.
Gebündelte Assoziationen für die Farbe Blau, Berge, Kaffee, erweitert um den Begriff Insel und die Exotik der Lage, lassen das Kopfkino förmlich explodieren. Gut, bei den Musikfans käme noch Bob Marley und Kingston als verkaufsfördernder Faktor hinzu.
Das Gütesiegel ist heute streng geschützt. Die Herkunft der Bohnen muss in Jamaica liegen.