
- Der Kaffeeanbau in Guatemala
- Kaffee als Wirtschaftsfaktor
- Antigua - die bekannteste Anbauregion von Kaffee in Guatemala
- Kaffee von den höchsten Bergen: Huehuetenango
- Warm und feucht: San Marcos
- An einem See gelegen: Atitlán
- Die besten Kaffeesorten
- Geschmack und Grading
- Guatemala Antigua Kaffee aus der Sierra Madre de Chiapas
Guatemala Kaffee
Sie sind etwas Besonderes unter den Kaffeesorten. Wer aus Guatemala Kaffee bestellt weiß, dass die Bohnen hochwertig sind und zu den besten auf dem Kaffeemarkt zählen.
Der Kaffeeanbau in Guatemala
Es ist nicht ganz sicher, wann die ersten Kaffeepflanzen nach Guatemala gelangten. Immerhin ist es vom Ursprungsland Äthiopien ein recht langer Weg. Angeblich waren es die Jesuiten, die ihn um 1750 ins Land brachten.
Kaffee als Wirtschaftsfaktor
Trotzdem brauchte es weitere 100 Jahre, ehe der Anbau von Kaffee ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein Wirtschaftsfaktor in Guatemala wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt dominierte der Indigo-Handel.

Frisch über dem Feuer geröstet: Guatemala Antigua Kaffee
Das Aufkommen synthetischer Färbemittel ließ die globale Nachfrage jedoch sinken. Besonders die Landwirtschaft brauchte Alternativen. Die Regierung begann in den darauffolgenden Jahrzehnten, massiv den Anbau von Kaffee zu fördern.
Neben Preisgestaltung und Qualitätsrichtlinien stellte sie auch Land zur Verfügung. Die entstehenden großen Plantagen erbrachten fast die gesamte Kaffeeproduktion. Dieser Höhepunkt in der wirtschaftlichen Bedeutung des Kaffees hielt allerdings nicht lange an und fiel den politischen Unruhen des beginnenden 20. Jahrhunderts zum Opfer.
Erst kurz vor der Jahrtausendwende nach etlichen Landreformen, Umstürzen und ständig wechselnden Machtverhältnissen erreicht die Produktion von Kaffee wieder einen neuen Höhepunkt.
Geografische Besonderheiten der Anbaugebiete
Mehr als ein Drittel des Landes ist vom Regenwald bedeckt. Die vielen oft noch aktiven Vulkane haben sehr fruchtbare Böden hervorgebracht. Dies und die verschiedenen Klimazonen in Tiefebenen und Berglagen, gewährleisten hocharomatische kräftige Kaffees mit eigenem Charakter.
Antigua - die bekannteste Anbauregion von Kaffee in Guatemala
Der Kaffee wurde nach der gleichnamigen Kleinstadt im Süden benannt. Dank ihrer Gebäude aus der spanischen Kolonialzeit steht sie seit 1979 auf der UNESCO-Welterbeliste. Sie ist von Vulkanen umgeben, an deren Hängen auf einer Höhe zwischen 1.400 - 1.800 Meter Kaffee angebaut wird. Er besitzt mit "Genuine Antigua Coffee" eine eigene geschützte Herkunftsbezeichnung.
Kaffee von den höchsten Bergen: Huehuetenango
In dieser Region, nahe der mexikanischen Grenze, liegen die höchsten Berge Mittelamerikas. Sie haben jedoch keinen vulkanischen Ursprung. Der Anbau des Kaffees reicht bis auf knapp 2.000 Meter, entlang der Hänge des Gebirgszuges Sierra de los Cuchumatanes.
Die heißen Luftströme aus den Ebenen von Oaxaca (Mexiko) vermischen sich mit der kühlen Luft, die aus den Cuchumatanes-Bergen kommt. Dadurch entsteht ein vor Frost geschütztes Mikroklima. Manche der kleinen familiengeführten Plantagen ernten eine herausragende Qualität der Kaffeebohnen.
Seit 2013 gibt es die ASDECAFE (Asociación Sostenible de Café de Guatemala), ein Verbund von Kaffeebauern für eine nachhaltige qualitätsorientierte Kaffeeproduktion.
Der Kaffee wird an den Hängen des Gebirgszuges Sierra de los Cuchumatanes in der abgeschiedenen Region Huehugetenango, unweit der mexikanischen Grenze, angebaut.
Warm und feucht: San Marcos
Es ist das wärmste Anbaugebiet in Guatemala mit viel Niederschlag. Die Nähe der Bergflanken auf denen Kaffee angebaut wird zum Pazifik, läßt die Pflanzen eher blühen. Durch die hohen Niederschlagsmengen trocknen die Kaffeebauern ihre Bohnen nicht nur in der Sonne, sondern auch mechanisch.
An einem See gelegen: Atitlán
Diese Region liegt am Rande des Atitlánsees auf vulkanischem Hochland in einer Höhe von ca. 1.500 Meter. Hier wächst, vermehrt im biologischen Anbau, unter idealen klimatischen Bedingungen sortenreiner Arabica Hochlandkaffee.
Die besten Kaffeesorten
Beim Kauf von Guatemala Kaffee auf Informationen zur Rückverfolgbarkeit achten! Es gibt nicht nur geschützte Anbaugebiete. Die Kaffeebauern legen Wert auf die Kennzeichnung des Weges der Bohnen ab dem Produzenten.
Zum größten Teil wächst im Anbau Arabica. Nur in wenigen Gärten in Höhenlagen im Südwesten, ist Robusta zu finden. Sehr oft werden die Varitäten Bourbon, Caturra und Catuai angebaut. Letztere ist eine Kreuzung aus Mundo Novu und Caturra.
Geschmack und Grading
Das Klassifizierungssystem für guatemaltekischen Kaffee geht auf das Jahr 1928 zurück, als das Central Office of Coffee gegründet wurde. Es sollte den Erzeugern im ausländischen Markt helfen, angemessene Preise für ihren Kaffee auszuhandeln. Das galt besonders in den USA, dem damals größten Importeur. Der Kaffee wurde je nach Anbauhöhe in neun Kategorien eingeteilt. Heute sind fünf üblich:
- Prime Washed: 600-900 m
- Extra Prime Washed (EPW): 900-1.100 m
- Semi-hard Bean: 1.100 - 1.200m
- Hard Bean: 1.200-1.400 m
- Strictly Hard Bean (SHB): ab 1.400 m
Über 80% des Kaffees aus Guatemala erhält für den Export die Einstufung als Strictly Hard Bean (SHB).
Die Unterschiede der klimatischen Bedingungen im Anbau, sind natürlich zu schmecken. Die Bandbreite reicht von leicht, fruchtig, zitrosartig, süss, nussig, bis schwer und schokoladig. hier hilft nur durchkosten.
Guatemala Antigua Kaffee aus der Sierra Madre de Chiapas
Dieser Antigua Kaffee wächst an den Hängen zahlreicher Vulkane wie z.B. dem Volcán Acatenango (3.976 m), Volcán de Fuego (3.763 m) oder dem Volcán de Agua (3.760 m).
Der Fuego ist einer der aktivsten Vulkane Guatemalas. Größere Ausbrüche sind selten. Dennoch stehen über dem Krater meist Rauchwolken.Die Aktivität der Vulkane hat Auswirkungen auf den Geschmack des Kaffees, der sich in angenehm-dezenten rauchigen Noten widerspiegelt.

Fruchtbare Böden bieten optimale Voraussetzungen für Arabica Bohnen der Varietät Caturra. Tropische Berg- und Nebelwälder bedecken die Region um Antigua.
Unter den Schattenbäumen reifen die Kaffeekirschen langsamer und erhöhen dadurch die einzigartige Qualität des Kaffees. Das Klima ist ganzjährig mild mit ausreichenden Niederschlägen.
Wir rösten den Rohkaffee aus Antigua im Röstgrad City Plus. Er bringt das Zusammenspiel der aktiven Vulkanlandschaft, der konstant hohen Luftfeuchtigkeit von 65% und der Anbauhöhe bis zu 2000 m mit einem charakteristisch würzigen Geschmacksprofil bestens zur Geltung.
Ein würziger, vollmundiger, herzhaft ausgewogener Kaffee mit einer feinen fruchtiger Säure.
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