- Übersicht beliebter Kaffeespezialitäten
- Ristretto - der verkürzte Espresso
- Café au lait - die Spezialität aus Frankreich
- Schümli Kaffee aus der Schweiz
- Caffè Americano
- Italienische Kaffeespezialitäten: Cappuccino und Latte macchiato
- Caffé lungo
- Welche speziellen Kaffeezubereitungen gibt es?
- Filterkaffee
- Espresso
- Kaffee mit Milch
- Kaffeespezialitäten mit Alkohol
- Kalte Spezialitäten aus Kaffee für den Sommer
- Wie viele Bohnensorten gibt es für Kaffeespezialitäten?
Kaffeespezialitäten in der Übersicht
Die meisten Kaffeespezialitäten wie der Ristretto, Latte macchiato, Espresso oder Café au lait haben ihre Wurzeln in Italien oder Frankreich. Von dort eroberten sie die Herzen der Kaffeeliebhaber in fast jedem Land.
Allerdings wurden dort die Rezepte und Zubereitung meist regional angepasst, wie z.B. beim Schümli, dem Americano oder dem Cortado. Bei der mittlerweile großen Vielzahl an Kaffeevariationen, wird die Liste in der Übersicht daher recht lang.
Übersicht beliebter Kaffeespezialitäten
Das Kaffee lecker schmeckt, belegen allein schon die zahlreichen Namen für die Spezialitäten auf den Karten guter Cafés. Liegt die Zubereitung dort in den Händen eines Baristas, verlängert sich meist die Liste diverser Variationen. Laien verlieren da schnell die Übersicht. Hier die beliebtesten Spezialitäten für Kaffee.
Ristretto - der verkürzte Espresso
Wem ein einfacher Espresso nicht stark genug ist, trinkt einen Ristretto. Er gehört zu den italienischen Kaffeespezialitäten. Sinngemäß übersetzt bedeutet sein Name "verkürzt", denn er enthält weniger Wasser als ein Espresso. Entsprechend stark ist seine Wirkung.
Für seine Zubereitung, wird allerdings eine Siebträgermaschine benötig. Dafür reichen ca. 12 ml Wasser auf 6-8 Gramm Kaffeepulver (Mischung aus Arabica und Robusta Bohnen). Entsprechend weniger Inhalt ist auch insgesamt in der Tasse.
Café au lait - die Spezialität aus Frankreich
Er ist global wohl so ziemlich der Bekannteste. Die Franzosen trinken ihn vor allem zum Frühstück. Bei uns heißt ihr Café au lait einfach Kaffee mit Milch und wird zu jeder Tageszeit getrunken.
Das Original besteht aus starkem Kaffee und heißer Milch zu gleichen Anteilen.
Alternativ bereiten ihn Barista, auch als stärkere Variante mit einem doppelten Espresso zu. Während er in Frankreich in großen henkellosen Schalen an den Tisch kommt, reichen uns in Deutschland große Kaffeetassen.
Schümli Kaffee aus der Schweiz
In der Schweiz steht der Kaffee Schümli für "Schäumchen". Sein Rezept geht auf die Erfindung der Kaffeevollautomaten zurück. Er wird unter Druck in einer Kolben-Druckmaschine bzw. Vollautomaten mit 100 ml Wasser zubereitet und ist sehr aromatisch mit einer vollmundigen Crema.
Grundlage sind spezielle Röstungen von hochwertigen Kaffeebohnen. Durch die größere Füllmenge serviert man ihn in Cappuccino Tassen, abgerundet mit einem Schuss Sahne.
Caffè Americano
Im 2. Weltkrieg erfanden ihn amerikanische Soldaten. Der Espresso der Italiener war ihnen zu stark. Also verdünnten sie ihn mit Wasser und der Caffè Americano war geboren. Im Gegensatz zum Ristretto ist er also nicht verkürzt, sondern mit Wasser verlängert.
Entscheidend sind Mischungsverhältnis und Reihenfolge beim Zubereiten. Üblicherweise besteht ein Americano aus einem Espresso und Wasser in einem Verhältnis 1:1. Das heiße Wasser kommt jedoch erst zum Schluss auf den bereits gebrühten Espresso. Dadurch bleibt er im Geschmack und Aroma mild.
Nur in Australien bzw. Neuseeland ist die Reihenfolge umgekehrt und heißt dort Long Black Coffee.
Typisch italienische Kaffeespezialitäten: Cappuccino und Latte macchiato
Welche Kaffeespezialität muss man bei einem Urlaub in Italien getrunken haben? Natürlich stehen Cappuccino und Latte macchiato meistens ganz vorn auf der Liste. Die Reise in den Süden muss dafür nicht unbedingt sein, denn längst gibt es beide Kaffees praktisch überall, wo Kaffee getrunken wird.
Die Zubereitung eines Cappuccino ist denkbar einfach. Einen Espresso brühen, in eine dicke vorgewärmte Tasse aus dickem Porzellan oder Steinzeug gießen und mit einer Haube aus heißem Milchschaum versehen. Könner beherrschen eine spezielle Gießtechnik für den Milchschaum und verzieren ihn mit kunstvollen Mustern oder sogar Tierformen.
Für einen Latte macchiato wird zunächst die Milch aufgeschäumt, in ein Glas gegossen und dann erst mit Espresso aufgefüllt. Bei ihm ist der Milchanteil höher als beim Cappuccino.
Caffé lungo
Ein Caffè Lungo ist ein so genannter langer Espresso, weil er mit der doppelten Menge Wasser (50 ml) und einer höheren Extraktionszeit von bis zu 50 Sekunden zubereitet wird. Er schmeckt dadurch etwas dünner. Man benötigt dafür eine Espressomaschine und eine Mischung aus Arabica und Robusta Bohnen.
Welche speziellen Kaffeezubereitungen gibt es?
Neben dem Namen können die Spezialitäten für Kaffee auch nach der Art ihrer Zubereitung unterschieden werden. In der Regel lassen sich alle auch in der heimischen Küche nachvollziehen. Ausnahmen sind kostenintensive Anschaffungen wie Vollautomaten und Siebträgermaschinen. Die Grundlage für die einfachste Zubereitung kostet hingegen nur ein paar Cent.
Filterkaffee
Der Handfilter
Es gibt ihn in allen möglichen Ausführungen, aus simpler Plaste, Steingut, Metall, aber auch mit Goldfilter als Einsatz. Das Prinzip der Zubereitung ist denkbar einfach. Den Handfilter auf eine Tasse setzen, Kaffeepulver in den Papierfilter geben, heißes Wasser drüber gießen und schon läuft unten der Kaffee in die Tasse.
Die verfeinerte Methode bieten Chemex Filter. Sie Einsätze sind feiner als sonstige Papierfilter und filtern daher besser. Darüber hinaus ermöglich ihre konische Konstruktion eine intensivere Extraktion.
Eine etwas abgewandelte Form des Handfilters ist der Coffee Dripper. Bei ihm verschließt ein Ventil den Durchlauf . Ziel ist es, die Extraktion des Kaffees zu verlängern. Er schmeckt dann kräftiger. Da er nicht sofort abfließt, bleibt das Pulver länger in Kontakt mit dem heißen Wasser. Erst zum Schluss kommt der Filter auf die Tasse. Das Ventil öffnet sich und der fertige Kaffee fließt in die Tasse.
French Press aus der Stempelkanne
In den Ursprungsländern von Kaffee werden die gemahlenen Bohnen in eine Kanne o.ä. Gefäß gegeben und mit heißem Wasser übergossen. Das Pulver zieht im Wasser und setzt sich langsam am Boden ab. Der Nachteil beim Trinken: ein paar feine Bestandteile hat man immer im Mund.
Dagegen wurde in Frankreich die French Press Kanne erfunden. Das Grundprinzip beim Zubereiten bleibt gleich. Allerdings besitzt sie einen vertikal beweglichen Stempel mit einem feinen Sieb. Nach Ablauf der Zeit für die Extraktion wird dieser nach unten gedrückt und so der Kaffeesatz gefiltert. Beim Ausgießen bleibt er unter dem Sieb in dieser Stempelkanne.
Vietnamesischer Kaffee - Ca phe sua
Eigentlich nur vor Ort in Vietnam zu bekommen. Wer dort in einem Café vietnamesischen Kaffee bestellt, bekommt die nötigen Gerätschaften für einen Ca phe sua auf den Tisch gestellt. Selbst ist die Frau oder der Mann, denn sie müssen ihn eigenhändig zubereiten.
Man bekommt ein Kännchen sehr heißes Wasser, ein Metallsieb mit Kaffeepulver und ein Glas. Der Rest bleibt dem Gast überlassen. Filter auf das Glas setzen, heißes Wasser aufgießen und sich fünf Minuten in Geduld üben.
Der Vakuumkaffeebereiter: Syphon
Kaffeezubereitung als kleine Show für Fachwissen. Zuschauen ohne Faszination geht praktisch nicht. Während ein Handfilter fast in jedem Haushalt steht, braucht der Hobby-Barista hierfür ein spezielles Kaffee Syphon Set. Die Glasgefäße über einer Wärmequelle, erinnern ein wenig an den Chemieunterricht in der Schule.
Die Funktionsweise ist einleuchtend. Vereinfacht beschrieben wird Wasser in einem Glasbehälter erhitzt und durch den entstehenden Druck nach oben in einen weiteren Glasbehälter mit gemahlenem Kaffee gedrückt. Schaltet man nach der Extraktionszeit die Wärmequelle aus, saugt eine Art Kolben den Kaffee wieder nach unten, während der Kaffeesatz im oberen Behälter verbleibt. Geschmack und Aroma sind optimal extrahiert.
Espressomaschine bzw. Siebträgermaschine
Der Espresso ist sicherlich DIE italienische Kaffeespezialität schlechthin. Leider klappt seine Zubereitung nur mit hohem Druck. Den produziert eine so genannte Siebträgermaschine bzw. Espressomaschine.
Bei ihr befindet sich das Pulver in einem Siebträger, durch den mit hohem Druck von ca. 9-10 bar heißes Wasser gepresst wird. Der in eine kleine Tasse darunter ablaufende Espresso ist durch die intensive Extraktion in kurzer Zeit sehr kräftig und aromatisch.
Als eine Besonderheit entsteht an der Oberfläche in der Tasse eine Crema. Sie ist eine leckere Emulsion aus Fettsäuren, Aromen und Ölen des Kaffees, die nur unter hohem Brühdruck entsteht. In der Schweiz gilt gerade wegen dieser Crema, der Cafè Créme als eine beliebte Spezialität. Dieser Kaffee wird in einer großen Tasse nach dem Prinzip eines Espressos zubereitet.
Perkolator
Die kleinen Espressokocher für den Hausgebrauch, auch Mokka Kanne genannt, kennen viele. Das Perkolator Prinzip umfasst ein Brühsystem, bei dem erhitztes Wasser durch Überdruck nach oben steigt und durch ein Sieb mit Kaffee zurück tröpfelt.
Seit 1933 Alfred Bialetti sein Patent anmeldete, gibt es die kleinen achteckigen Kännchen. Heute ersetzen sie zu Hause die Espressomaschinen. Das Ergebnis reicht jedoch geschmacklich nicht an einen echten Espresso heran. Dafür fehlt es an Druck. Ebenso fehlt die typische Creme. Immerhin schmeckt der Kaffee aus den Kännchen kräftiger und intensiver als herkömmlich zubereiteter Kaffee.
Mokka aus dem Cezve
Was ist türkischer Kaffee? Im Original ein Mokka aus dem Cezve. Der Name bezieht sich auf eine kleine Kanne aus Kupfer - Cezve oder Ibrik genannt. In diese kommt das Kaffeepulver. Mit heißem Wasser übergossen, zieht der Kaffee mehrere Minuten. Danach wird er ungefiltert in kleine Mokkatassen ausgeschenkt.
Je nach Land heißt er ägyptischer Kaffee, Mokka, Orient Kaffee oder griechischer Kaffee.
Kaffee mit Milch
Die Wiener Spezialität: Melange Kaffee
Was in Italien der Cappuccino ist, heißt in Österreich Melange. Diese österreichische Kaffeespezialität unterscheidet sich nur in Nuancen von den anderen Varianten von Kaffee mit Milch. Seine drei Bestandteile:
- Espresso oder Kaffee
- aufgeschäumte Milch
- Milchschaum
Im Unterschied zum Cappuccino besitzt der Melange eine dünnere Schicht Milchschaum und basiert auf milden Kaffeebohnen. In der Schweiz nennt man ihn übrigens Kafi Melange und gibt ihm eine Haube aus Schlagsahne. Eine ähnliche Spezialität ist in Österreich der Kaisermelange. Er enthält neben einem Espresso statt der Milch Cognac, Honig und Eigelb.
Aus Spanien: Café con leche
Kaffee aus Milch gibt es selbstverständlich auch in Spanien. Dort steht er unter dem Namen Café con leche auf den Karten. Zubereitet wird er aus einem doppelten Espresso und der gleichen Menge an geschäumter Milch, die der Service oft in einem separaten Kännchen reicht.
Kaffeespezialitäten mit Alkohol
Mit Whiskey: Irish Coffee
Wo Irish drauf steht, muss Whiskey dabei sein. Das gilt scheinbar auch für Kaffee. Starker Kaffee, Whiskey, Zucker und Sahne, wenn es eine typische Kaffeespezialität auf der Insel gibt, dann ist es Irish Coffee.
Das Besondere am Rezept ist seine Zubereitung. Barista karamellisieren den Zucker im brennenden Whiskey, bevor sie ihn mit Kaffee ablöschen. Die Röststoffe verleihen ihm einzigartige Karamellnoten, während sich der Alkohol verflüchtigt und die komplexen Aromen des Whiskeys im Kaffee verbleiben.
Pharisäer Getränk
Ein sehr spezieller Kaffee mit Alkohol kommt von den Nordfriesen. Ihr Pharisäer Getränk hat es in sich.
Rezept:
starker Kaffee (200 ml) oder ein doppelter Espresso
1-2 Stück Würfelzucker
4 cl brauner Rum
2 El geschlagene Sahne
Der Pharisäer Kaffee rangiert in der Beliebtheitsskala der Nordfriesen weit oben und ist in jeder Hinsicht sehr gehaltvoll mit entsprechender Wirkung.
Carajillo
Etwas Ähnliches wie der Pharisäer kommt als Carajillo aus Spanien. Auch dieser Kaffee enthält einen Schuss Alkohol. Für das Zubereiten reichen ein starker Espresso, 2 cl Rum oder Brandy und 1 Teelöffel Zucker. Jedoch wird der Rum im Carajillo wie beim Irish Coffee mit dem Zucker flambiert.
Holländischer Kaffee
Was geben Holländer in ihren Kaffee mit Schuss? Natürlich Eierlikör.
Holländischer Kaffee braucht:
einen doppelten Espresso
40 ml Eierlikör
1 El geschlagene Sahne
Auf die Sahne kommen in der Regel noch ein paar Schokostreusel.
Kaffee mit Amaretto
Unter den Kaffeespezialitäten mit einem Schuss Alkohol, dürfen Rezepte mit Likören nicht fehlen. In diesem Fall der Kaffee mit Amaretto, denn der Mandellikör hat einen unverwechselbaren Geschmack. Auf der Grundlage eines doppelten Espressos kommen 40 ml Amaretto und 1 El geschlagene Sahne hinzu.
Kalte Spezialitäten aus Kaffee für den Sommer
Cold brew
Der Klassiker unter den Kaltgetränken aus Kaffee und im Sommer wirklich erfrischend. Cold brew wird nicht gebrüht bzw. erhitzt. Ursprünglich kamen Idee und Rezept aus den USA. Glaubt man den Quellen, geht er schon einige Jahrhunderte auf die Niederländer und den Kyoto Kaffee der Japaner zurück.
Sie extrahierten Kaffeepulver auf kaltem Wege und ließen kaltes Wasser stundenlang über das Pulver tropfen. Die Grundidee wurde übernommen. Für Cold brew wird heute gemahlener Kaffee in einem passenden Glas mit kaltem Wasser vermischt. Dann zieht er 10-12 Stunden bei Zimmertemperatur. Zum Schluss nur noch durch einen Filter gießen und nach Gusto mit Eiswürfeln servieren.
Vietnamesischer Eiskaffee - Ca phe sua da
Die kalte Variante des Ca phe sua heißt Ca phe sua da und wird lediglich mit Eiswürfeln abgekühlt. Dann schmeckt auch diese Spezialität wie alle Eiskaffees bei hohen Temperaturen ausgesprochen erfrischend.
Wie viele Bohnensorten gibt es für Kaffeespezialitäten?
Auch wenn es weltweit über 100 Kaffeearten gibt, Arabica Bohnen dominieren den Welthandel. Sie bringen besonders hochwertige Sorten hervor, obwohl Robusta Bohnen durchaus etwas aufgeholt hat und manche Sorte als Geheimtipp für Kenner gilt.
Während Arabica in seiner Aromenstruktur und im Geschmack sehr komplex ist, wirkt Robusta dagegen als erdig und nicht ganz so fein nuanciert. Dafür bringt er eine bessere Crema auf den Kaffee. Aus diesem Grund kommen für die Zubereitung von Espresso meist Mischungen aus beiden Sorten zum Einsatz.
Die besten Bohnen sind z.B. beim Java Kaffee, Jamiaca Blue Mountain, Wildkaffee aus Kaffa oder Yirgacheffe Kaffee immer Arabica. Exotische Sorten wie Maragogype, Black Ivory und Kopi Luvak werden für Kaffeespezialitäten kaum verwendet und eher "pur" getrunken.
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