
Ein Vakuum Kaffeebereiter, auch Kaffee Syphon oder Perkolator genannt, ist vor allem eines - ein Hingucker. Wärmeplatte, zwei Behälter, Wasser, Kaffeepulver, ein wenig angewandte Physik mittels Überdruck und schon reißen sich technikaffine Hobby-Barista um das Aufbrühen. Kaffee zubereiten für echte Liebhaber des schwarzen Getränks! Das macht ihn zugleich so selten, denn wer´s einfacher mag, greift zum Handfilter oder einer French Press.
Der entscheidende Vorteil eines derartigen Kaffeebereiters liegt im Vermeiden der Überextraktion. Ein Syphon kombiniert die Immersions-Methode (das Vermischen des Kaffeepulvers in heißem Wasser für eine gewisse Zeit) mit einem Filter. Dadurch werden Aromen und Geschmacksstoffe optimal extrahiert. Syphon Kaffee hat daher einen besonders klaren und vollmundigen Geschmack. Man braucht dafür auch keinen speziellen Kaffee kaufen. Die Zubereitung macht´s.
Seine Erfindung stammt nicht wie andere Utensilien für das schwarze Getränk aus Italien oder Frankreich. 1830 tauchte der Kaffee Syphon das erste Mal in Deutschland auf. Acht Jahre später ließ sich allerdings die Französin Jeanne Richard die Idee patentieren. Seitdem hat sich an der Grundfunktion kaum etwas geändert.
Die Bezeichnung als „Perkolator“ ist abgeleitet von dem lateinischen Begriff „percolare“. Es bedeutet „durchsieben“ oder „durchsickern“. Das Wort „Syphon“ hat seinen Ursprung im Altgriechischen und steht sinngemäß für Rohr.
Er bestand auch früher schon aus zwei Behältern. Bei den Ur-Geräten nutzt man noch eine Kaffeekanne, die mit Wasser gefüllt auf den Herd gestellt wurde. Ein Steigzylinder verband sie mit einem aufgesetzten Gefäß. Durch die Hitze stieg Wasserdampf auf und der Druck im Zylinder setzte den Filtervorgang des Kaffees in Gang.
Die erste Kaffeemaschine mit Glaskolben ähnelte im Aufbau den modernen Modellen. Sie bestand aus zwei ballonförmigen Kolben, die in der Mitte durch ein Metallrohr miteinander verbunden waren und optisch an ein Leitungssystem erinnerten. Die Syphon Kaffeebereiter bestehen ebenfalls noch aus zwei übereinander liegenden Glaskolben, die aber je nach Hersteller ein gerades Aufstiegsrohr besitzen.
Erste Vakuum Kaffeemaschinen bestanden aus Metall. Später setzte man auf Porzellan oder hitzebeständiges Glas. Daher stammt auch der Begriff „Glaskolben Kaffeemaschine“.
Das Prinzip der Kaffeezubereitung mit der French Press ähnelt auf den ersten Blick stark dem des Kaffee Syphons. Die French Press besteht aus einer Glaskanne mit einem eingesetzten Siebstempel aus Edelstahl. Das Kaffeepulver wird zusammen mit heißem Wasser in die Glaskanne gefüllt. Es muss einige Minuten ziehen, bis der bewegliche Pressstempel heruntergedrückt wird. Der Kaffeesatz wird durch den Stempel während des Ausgießens am Boden gehalten.
Der wichtigste Unterschied zum Syphon: Beim Vakuumverfahren wird der Kaffee vom Satz während des Durchlaufes im Filter wieder getrennt.
French Press Kannen gibt es in fast jeder Größenordnung. Darüber hinaus sind sie durch die einfache Handhabung auch auf Reisen verwendbar. Ein Kaffee Syphon ist eher für einen kleinen Personenkreis geeignet technisch aufwändiger bei der Zubereitung.
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