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Ein Kaffee Syphon steht auf einem Tisch mit einer Kanne

Die Zubereitung im Kaffee-Syphon: Funktion und Tipps

Autor: Heiko Kahlisch | 31. Juli 2025


Ein Kaffee-Syphon besteht aus zwei übereinander angeordneten Glaskolben, die mit einem Steigrohr verbunden sind. Der untere Kolben dient als Wasserreservoir, während im oberen Kolben das Kaffeepulver extrahiert wird. Seine Funktion beruht auf simpler Physik.

Vorteile des Syphon-Kaffees

  1. Der Filter hält Schwebstoffe zurück und sorgt für einen sauberen, klaren Geschmack ohne Bitterstoffe oder Trübung.
  2. Durch das Vakuumverfahren extrahieren feine geschmackliche Nuancen und komplexe Aromen optimal. Fruchtige, florale und leichte Noten werden deutlich betont.
  3. Temperatur und Brühzeit lassen sich im Syphon sehr gut steuern.

Rezept und Zubereitung

  • 25 Gramm Kaffee
  • 400 ml Wasser
  • Kaffee Syphon
  • Kaffeemühle
  • Wärmequelle
  • Wasserkocher
Eine Frau mahlt Kaffeebohnen für den Syphon

1. Schritt: Bohnen mahlen

Die Kaffeebohnen mit einem mittleren Mahlgrad mahlen.

Heißes Wasser wird in den Glaskolben des Syphons gegossen

2. Schritt: Wasser einfüllen

Wasser auf 94-96°C erhitzen und in den unteren Glaskolben des Syphons füllen. Die Wärmequelle unter den Kolben stellen. Den Filter auf dem Filterhalter befestigen. Diesen mit der Kette in den oberen Glaskolben einfügen. Die Kette spannen, am Glasrohr einhaken und den Glaskolben in den Syphon setzen.

Heißes Wasser steigt im Syphon nach oben und wird umgerührt

3. Schritt: Wasser steigen lassen

Jetzt warten, bis das Wasser vollständig in den oberen Kolben gedrückt wurde. Ggf. umrühren, damit es nicht zu heiß wird.

Eine Frau gibt Kaffeepulver in das Wasser im Syphon

4. Schritt: Kaffee ins Wasser geben

Den Kaffee in das Wasser geben.

Eine Frau rührt den Kaffee im Glaskolben des Syphons um

5. Schritt: Kaffee umrühren und brühen lassen

Damit der Kaffee gleichmäßig extrahiert wird, gut umrühren. An der Oberfläche bildet sich eine Kruste. Diese nach einer halben Minute nochmals umrühren. 

Kaffee aus dem Syphon wird in eine Tasse gegossen

6. Schritt: Kaffee in die Tasse gießen

Nach ca. anderthalb bis zwei Minuten die Wärmequelle ausschalten oder entfernen. Den Kaffee wieder in den unteren Glaskolben laufen lassen. Fertig!

Funktionsweise eines Kaffee-Syphons

Einfache Physik: Vakuumprinzip
Der entstehende Dampf- bzw. Überdruck drückt das heiße Wasser durch das Steigrohr in den oberen Kolben. Dort kommt der Kaffee dazu.

Entfernt man die Wärmequelle, entsteht im unteren Kolben Unterdruck. Dieser zieht den frisch gebrühten Kaffee aus dem oberen Glaskolben durch einen Filter in den unteren Glaskolben zurück. Der Kaffeesatz bleibt oben im Filter zurück.

Extraktion durch Full Immersion
Das Kaffeepulver hat im oberen Kolben während der Brühzeit vollständig mit dem heißen Wasser Kontakt. Wie beim French Press ermöglicht dies eine intensive Extraktion des Kaffees.

Wie beeinflusst die Zubereitung im Syphon den Geschmack im Vergleich zu French Press oder Pour-Over?

Die Zubereitung im Syphon unterscheidet sich deutlich im Geschmack, Mundgefühl, Körper und der Nuancierung der Aromen.

Syphon

Der Kaffee entsteht durch eine Kombination aus Full Immersion und anschließender Filtration durch einen feinen Filter. Das Resultat ist ein besonders klarer, aromatischer und komplexer Kaffee mit feinen, gut differenzierten Aromen. Er schmeckt vollmundig.

French Press

Hier verbleibt das Kaffeepulver für längere Zeit im heißen Wasser und wird nach der Brühzeit nur durch ein grobes Metallsieb gefiltert. Dadurch gelangen mehr Kaffeeöle und Schwebstoffe in die Tasse. Er schmeckt zwar kräftig, ist jedoch durch feiner Partikel etwas "samtig" im Mundgefühl.

Pour-Over (Handfilter)

Das heiße Wasser fließt gleichmäßig und langsam über das Kaffeepulver durch einen feinen Papierfilter. Dieser hält Öle und Schwebstoffe weitgehend zurück. Das Ergebnis ist eine leichte, klare und aromatisch differenzierte Tasse Kaffee. Allerdings ist der Körper weniger differnziert. Dafür werden feine Aromen betont.

Diese Fehler beim Syphon vermeiden

  • Zu feiner Mahlgrad:
    Ist der Kaffee zu fein gemahlen, kann das zu Bitterkeit und Überextraktion führen.
  • Lange Brühzeit:
    Eine längere Brühzeit von über zwei Minuten erhöht den Koffeingehalt und löst mehr Bitterstoffe.
  • Falsche Temperatur:
    Zu heißes Wasser kann den Kaffee verbrennen, zu kühles Wasser extrahiert weniger Aromen. Außerdem steigt es nicht nach oben, weil zu wenig Druck erzeugt wird.
  • Heiße Glasteile:
    Beim Eingießen des Kaffees nicht die Wand des Glaskolbens berühren. Sie ist noch sehr heiß.
  • Falscher Brennstoff:
    Wird eine einfache Wärmequelle mit Docht verwendet, möglichst hochprozentiges Ethanol einsetzen. Das verhindert Rußflecken am Glaskolben.
  • Wasser steigt nicht nach oben:
    Das kann an den Dichtungen liegen. Diese müssen richtig sitzen und verschlossen sein.
Architektur, Gebäude, Fabrik, Herstellung, Person

Autor: Heiko Kahlisch
Wie in so vielen Gründergeschichten wurde aus einer Leidenschaft mehr als nur ein Hobby. Heiko erfüllte sich 2014 einen Traum. Er gründete die Kaffeerösterei Docklands Coffee. Seitdem werden dort aus fast 100 Sorten hochwertige Bohnen langsam und schonend im Trommelröster geröstet.

Mehr über Docklands Coffee


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