Trotz moderner Technologien sind Kaffeesäcke immer noch das Verpackungsmaterial für Kaffeebohnen schlechthin. Zumindest wenn es um den Versand aus den Anbaugebieten geht. Zwar gibt es dafür auch Kaffeefässer, aber hauptsächlich werden die Bohnen immer noch in einen Kaffeesack abgepackt und global darin verschickt.
Dies ist sowohl historisch, als auch im Material der Säcke begründet. Ein Sack war ursprünglich ein altes Getreidemaß. Schüttgut wie z.B. Korn, Mehl oder Reis wurde mit einem definierten Gewicht gehandelt. Zwar unterschied sich das Sackmaß regional oder je Land, aber die Maßeinheit war letztlich ein Sack.
Kaffeesäcke sind ein offizielles Maß für Kaffeebohnen. In einem Kaffeesack stecken entweder 60 kg oder bei Säcken aus Mittelamerika 69 kg. Letzteres Maß wurde aus dem spanischen Sackmaß mit 150 Pfund abgeleitet.
Ein Kaffeesack besteht meist aus Jute oder weniger häufig aus Sisal. Jute ist ein Strauch der aus dem Mittelmeerraum oder Asien stammt. Die langen Fasern zur Herstellung von Säcken werden aus den langen Stängeln der Pflanze gewonnen. Gegenüber chemischen Verpackungsmaterialien liegt der Vorteil von Jute in seiner Natürlichkeit.
Als Naturfaser ist sie vollständig biologisch abbaubar, kostengünstig und im Anbau, abgesehen von den klimatischen Bedingungen, relativ unproblematisch.
Traditionell werden die Jutesäcke mit verschiedenen Angaben der Anbaugebiete bedruckt. Material und Aufdruck machen alte Kaffeesäcke mittlerweile im Original zu begehrten Objekten für zwar zweckfremde, aber sehr kreative Ideen wie Deko, für Taschen und sogar Jacketts.
Manche Künstler bemalen sie mit Gesichtern und geben damit der Beschimpfung eines missgelaunten Zeitgenossen als „Sackgesicht“ eine völlig neue positive Bedeutung.
Guten Kaffee sollte man nicht immer nur selbst trinken, sondern auch verschenken. Für diesen Zweck bieten wir einen Kaffeesack als angemessene Geschenkverpackung.
Natürlich nicht mit dem Volumen eines 60 kg Sackes, sondern deutlich kleiner für Kaffee bis einem Kilogramm. Er besteht aus Jute, nach innen vernähten Seiten und einem Zugband. Sie können darin 2x 250g oder 1x1 kg Bohnen verpacken.
Fast jeder kennt das Sprichwort, aber kaum jemand den Ursprung. Die Kaffeesäcke mit den Rohbohnen aus Übersee lagern in Hamburg traditionell in den mehrstöckigen Lagerhäusern der Hamburger Speicherstadt. Bevor sie jedoch auf den Speicherböden gestapelt werden konnten, mussten sie früher erst aufwändig beim Entladen der Schiffe von anderen Gütern sortiert werden. Der Stauraum im Schiff wurde akribisch in der Gewichtsverteilung geplant. Da Kaffeebohnen sehr empfindlich sind und schnell Gerüche wie z.B. von Gewürzen aufnehmen, waren die Kaffeesäcke meist über den gesamten Laderaum verteilt.
Für die Überprüfung der gelöschten Ladung und deren optimaler Lagerung gibt es einen eigenen Berufsstand – die Quartiersleute. Die Ersten ließen sich im späten 19. Jahrhundert am Hamburger Hafen nieder. In der Regel besaßen sie nur für ein bestimmtes Produkt eine sehr hohe Sachkenntnis. Heute ist dies ein Ausbildungsberuf zum Seegüterkontrolleur.
Zu den Aufgaben des Quartiersmannes oder Küpers gehörte auch die Qualitätskontrolle der Bohnen in den Kaffeesäcken. Dafür stach er mit einem speziellen Werkzeug in den Sack und entnahm damit als „Stichprobe“ einige Bohnen zur Beurteilung des Geruches und des Aussehens.
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