Es ist der größte Produzent von Kaffee in Zentralamerika. An Honduras führt in Sachen Kaffeeanbau kein Weg vorbei. Das hat gute Gründe. Sie liegen in den Anbaubedingungen der wichtigsten Regionen und natürlich den Eigenschaften der Bohnen.
Im Hochgebirge von Honduras werden vor allem Arabica-Sorten wie die Varitäten Typica, Bourbon, Catuai und Pacas angebaut. Ihre Kaffeebohnen haben einen würzigen und kräftigen Geschmack mit nussigen und fruchtigen Aromen. Besonders aus Honduras kommen viele hochwertige so genannte SHG-Kaffees.
Strictly High Grown (SHG) Kaffee ist eine Qualitätsbezeichnung für Kaffee aus dem Anbau in sehr hohen Lagen. In Mittelamerika gilt dies für Kaffee, der über 1.200 Meter über dem Meeresspiegel wächst.
In dieser Höhe reifen die Kaffeebohnen langsamer als in niedrigeren Lagen. Das führt dazu, dass den Früchten mehr Nährstoffe zugeführt werden und somit gehaltvollere Kaffeekirschen entsteht.
Sie besitzen:
SHG Kaffee ist daher sehr begehrt und meist etwas teurer als andere Kaffeesorten. Honduranische Kaffee eignet sich sehr gut für Espresso, Filterkaffee und French Press.
Die wichtigsten Kaffee-Anbauregionen in Honduras sind:
Diese Regionen liegen in hohen Lagen zwischen 1.000 und 1.600 Metern über dem Meeresspiegel. Dort sind das Klima und der Boden ideal für den Anbau von Arabica-Sorten. Besonders der Kaffee aus Marcala gilt als Spezialitätenkaffee und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Kleinere Kaffeeanbaugebiete wie El Paraiso, Opalaca und Comayagua produzieren ebenfalls qualitativ hochwertigen Kaffee, der oft von kleinen Bauernfamilien angebaut wird.
Die meisten Kaffeebauern verzichten auf den Einsatz von Chemikalien und setzen stattdessen auf natürliche Methoden der Schädlingsbekämpfung und Düngung.
Hochwertiger Kaffee wird in Honduras hauptsächlich nass aufbereitet d.h., die Kaffeekirschen werden entpulpt, fermentiert, gewaschen und getrocknet. Einige Kaffeebauern verwenden auch die trockene Aufbereitung. Die Kaffeekirschen trocknen in der Sonne bevor sie geschält werden, oder in Trommel- und Turmtrocknern. Die Sortierung erfolgt elektronisch oder per Hand.
Der honduranische Kaffee zeichnet sich durch einen kräftigen, würzigen Geschmack aus, der von einer ausgeprägten Säurestruktur und einem samtigen Mundgefühl begleitet wird. Je nach Varietät und Region können auch feine Noten von Nuss, Frucht oder Schokolade auftreten. Der honduranische Kaffee eignet sich besonders gut für Espresso oder Filterkaffee, da er einen vollen Körper und eine angenehme Süße hat.
Der Kaffeeanbau in Honduras reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Ursprünglich wurde Kaffee nur als Nebenprodukt auf kleinen Farmen angebaut. Die ersten Kaffeebäume wurden um 1800 in der Region Olancho gepflanzt. Mit der Zeit wuchs jedoch das Interesse an Kaffee als Hauptexportprodukt. Mittlerweile leben über 100.000 Kleinbauern vom Export der Bohnen.
Allerdings nicht ohne Schwierigkeiten. Das Land leidet unter einer schlechten Infrastruktur, die den Transport und die Verarbeitung des Kaffees erschwert. Zudem gibt es soziale Ungleichheiten zwischen den Großgrundbesitzern und den Kleinbauern. Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben sich viele honduranische Kaffeebauern zu Kooperativen zusammengeschlossen. Dadurch erzielen sie bessere Preise, erhalten technische Unterstützung und Zugang zu internationalen Märkten. Einige Kooperativen haben sich auch auf den Anbau von biologischem und fair gehandeltem Kaffee spezialisiert.
Eine wichtige Rolle spielt das Instituto Hondureño del Café (IHCAFE). Als nationale Kaffeeorganisation kümmert sie sich um Qualitätskontrolle, Forschung und Förderung des honduranischen Kaffees.
Honduras ist auch das erste Land in Zentralamerika, das eine Kaffeeroute eingerichtet hat: die Ruta del Café. Die Ruta del Café ist eine touristische Attraktion. Sie erstreckt sich über sechs Departamentos und umfasst mehr als 50 Orte. Besucher können verschiedene Kaffeeplantagen, Kooperativen, Museen und andere Sehenswürdigkeiten rund um den Kaffee besichtigen.
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