Der Anbau von Kaffee ist in Panama noch relativ jung. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde damit begonnen. Qualitätskaffee wird jedoch erst seit ca. 20 Jahren produziert. Aus diesem Grund gelten panamaische Bohnen noch fast als Geheimtipp der Barista.
Der Kaffee aus Panama zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Qualität und sein einzigartiges Geschmacksprofil aus. Die hohe Lage des Anbaus, vulkanischer Boden, optimale Niederschlagsmengen und Sonneneinstrahlung in Kombination mit sorgfältiger Handarbeit bei der Ernte und Verarbeitung sind deren Basis.
Ohne Frage ist das Land vor allem für seinen Geisha-Kaffee bekannt. Er besticht durch ein florales Aroma, ausgeprägte Süße und komplexe Geschmacksnoten von Jasmin, Zitrusfrüchten und anderen Früchten. Aus diesem Grund sind Geisha-Bohnen nicht nur sehr exklusiv. Sie gehören zu den teuersten und hochwertigsten Single-Origin-Kaffees.
Neben Geisha werden in Panama auch andere hochwertige Arabica-Sorten wie Catuai, Caturra, Maragogype, Pacamara und Mundo Novo angebaut.
Der Anbau in Panama erfolgt oft in Höhenlagen von über 1.000 Metern. Dadurch reifen die Kaffeebohnen. Sie entwickeln dabei tiefere und komplexe Geschmacksprofile.
Zu den besten Anbauregionen gehört Boquete, gelegen in der Provinz Chiriquí, nahe der Grenze zu Costa Rica. Diese Region ist berühmt für ihre reichhaltigen vulkanischen Böden und ihr mikroklimatisches Umfeld. Dort herrschen ideale Bedingungen für den Anbau hochwertiger Arabica-Kaffees.
Neben Boquete sind Volcán und Renacimiento weitere wichtige Anbaugebiete, die für ihre spezifischen Mikroklimata und exzellente Kaffeequalität bekannt sind.
Der in Chiriquí angebaute Kaffee wird überwiegend exportiert, während der in den Tieflandregionen Panamas angebaute Robusta hauptsächlich für den lokalen Verbrauch angebaut wird.
Boquete und Volcan verfügen über eine gute Infrastruktur für den Transport und die Verarbeitung. Renacimiento hingegen ist abgelegen, und nur schwer zu erreichen.
Der Ernteprozess von Dezember bis März ist bei Geisha-Bohnen relativ schwierig. Die Kaffeebauern ernten nur sehr reife Kaffeekirschen, pflücken diese mit der Hand und verarbeiten sie dann nass (Fully washed).
Die panamaischen Kaffeebauern gelten als experimentierfreudig, wenn es um die Aufbereitung und Verarbeitung der Bohnen geht.
Mitte des 18. Jahrhunderts kamen die ersten Kaffeepflanzen aus der französischen Karibik nach Portobelo. 1780 registrierte der Siedler Pedro Antonio de Ayarza Kaffee als offizielle Kulturpflanze und versuchte, ihn in Portobelo anzupflanzen. Erst 1810 fanden die Kaffeebauern das richtige Mikroklima für den Anbau.
Im Jahr 1997 wurde die Specialty Coffee Association of Panama (SCAP) gegründet. Sie stellte den Fokus der Kaffeeindustrie auf den Kopf und verlagerte ihn von Quantität auf Qualität.
Der Wettbewerb „Best of Panama“ (BOP) wurde 1998 ins Leben gerufen und verschaffte den panamaischen Kaffeeproduzenten mehr Bekanntheit. 2001 veranstaltete Panama die erste internationale Online-Auktion seiner Kaffeebohnen. Innerhalb des nächsten Jahrzehnts erarbeitet sich Panama einen Namen.
Der Verkauf der Geisha-Kaffeebohnen von der Hacienda La Esmerelda brach 2001 sämtliche Rekorde. Seitdem wurde die Preisgrenze für Geisha-Bohnen mehrmals durch die Lamastus Family Estates und 2020 die Finca Sophia nach oben verschoben.
Schon gelesen?
Er ist eine spanische Kaffeespezialität aus einem Espresso, der mit heißer aufgeschäumter Milch verlängert wird...
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Sorte und einer Kaffeeart? Welche hat die besten Bohnen?...
Ob ein Espresso, Ristretto oder Lungo zubereitet werden soll - alle drei sind Kaffeespezialitäten aus Italien...