
Kaffee aus Indien
Indien und Kaffee? Die meisten denken bei dem Land eher Tee aus Darjeeling und Assam. Dennoch steht Indien unter den globalen Kaffeeproduzenten gleich nach Äthiopien auf Platz 6. Wie fast alle asiatischen Kaffees besitzen auch indische oft nur wenig Säure, aber einen weichen und reichhaltigen Körper. Das hat Gründe.
Die wichtigsten Merkmale über Kaffee aus Indien
- Der Kaffee wird in den Anbaugebieten überwiegend im Schatten anderer Pflanzen angebaut. Das fördert langsames Wachstum und die Entwicklung komplexer Aromen.
- Die Produktion erfolgt fast ausschließlich durch Kleinbauern und deren selektiver Ernte in Handarbeit.
- Über die Hälfte des Kaffees stammt aus Karnataka. Weitere wichtige Anbaugebiete sind Kerala, Tamil Nadu, Odisha und Andhra Pradesh. Seit kurzem gibt es auch Anbau im Nordosten Indiens (Assam, Meghalaya, Manipur, Mizoram).
- Eine Besonderheit in Indien ist das Monsooning. Bei diesem Verfahren werden die Kaffeebohnen den Monsunwinden ausgesetzt.
Geschmack und Aroma von indischem Kaffee
Indischer Kaffee ist meist säurearm und schmeckt weich. Die Kaffees besitzen einen vollen, samtigen Körper, der angenehm auf der Zunge liegt. Besonders der Monsooned Malabar zeichnet sich durch würzige und erdige Aromen aus.
Durch das Monsooning-Verfahren entsteht ein milder, würziger, erdiger Kaffee mit wenig Säure und komplexem Körper. Manche dieser Kaffees weisen danach Noten von Lakritz oder Koriander auf.
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Anbaubedingungen für Kaffee in Indien
Die wichtigsten Anbaugebiete für Kaffee verteilen sich in Indien zum großen Teil im Süden und seit kurzem auch Nordosten und Osten. Im Gegensatz zu anderen Ländern wachsen die Kaffeepflanzen meist im Schatten anderer Kulturen wie Pfeffer, Ingwer, Kardamom oder Obst und Gemüse.
In den Höhenlagen der Kaffeegärten bis zu 1.200 m sind die Böden leicht sauer und humusreich. Durch den Schatten wächst der Kaffee langsam und hat dadurch mehr Zeit für die Entwicklung der Aromen und des Geschmacksprofils.

Nahezu die gesamte Produktion an Rohkaffee stammt von Kleinbauern. Daher ist die Ernte noch durch viel Handarbeit bestimmt, die allerdings zur hohen Qualität durch eine selektive Auswahl vollreifer Kaffeekirschen beiträgt. Die Aufbereitung erfolgt je nach Region sowohl nass, als auch trocken in der Sonne.
Angebaut wird hauptsächlich Robusta, aber auch Arabica Sorten wie z.B. Kent, S 795, Selection 9 Coffee oder Cauvery.
Monsooned Malabar aus Indien
Das Monsooning ist ein einzigartiges Verfahren zur Veredelung von Kaffeebohnen. Sein Ursprung liegt an der Westküste Indiens in der Region Malabar. Dabei werden die Bohnen in offenen Lagerhäusern auf dem Boden in einer Schicht von 10-15 cm ausgebreitet und so dem Monsun ausgesetzt.
Die Monsunwinde streichen mit ihrer hohen Luftfeuchtigkeit über die ausgebreiteten Bohnen in den fensterlosen Lagerhäusern. Dadurch nehmen die Bohnen Feuchtigkeit auf, und beginnen zu fermentieren. Während dieser Zeit werden sie regelmäßig geharkt und gewendet, um den Fermentationsprozess zu unterstützen.
Die optimale Zeit für das Monsooning liegt in den Monsunmonaten von Juni bis September und dauert in der Regel etwa 12 bis 16 Wochen. Dieses Verfahren hat signifikante Auswirkungen auf das Aroma und den Geschmack des Kaffees.

Der Monsooned Malabar Kaffee zeichnet sich durch seine ausgesprochene Milde aus, mit kaum vorhandener Säure und einem würzigen, fast erdigen Geschmack, der Noten von Lakritz und Koriander aufweist. Die Farbe der Bohnen verändert sich während des Prozesses von Hellgelb zu Hellbraun.
Durch das Monsooning quellen die Kaffeebohnen auf, verändern ihre Farbe und der Säuregehalt sinkt deutlich. Dies verleiht dem Kaffee einen komplexen Körper und macht ihn zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis.
Indischer Kaffee und seine Anbaugebiete
Mehr als die Hälfte des Kaffees wird im Bundesstaat Karnaka im Süden angebaut. Darüber hinaus gelten Kerala, Tamil Nadu, Odisha und Andhra Pradesh als wichtige Anbauregionen.
Ca. 2-3% der jährlichen Produktion kommt aus dem Nordosten mit relativ jungen Anbaugebieten für Kaffee wie Assam, Meghalaya, Tripura, Manipur oder Mizoram.
Coffee Board of India und Manarcadu Social Service Society
Wie in Kenia gibt es auch in Indien seit 1942 eine Vermarktungsgesellschaft für den Kaffee. Zwar ist das staatliche Coffee Board of India nicht so zentralistisch organisiert wie in Kenia, aber sie bündelt ebenso die Produktionsmengen viele kleiner Kaffeebauern, um diese zu vermarkten.
Darüber hinaus gibt es seit 2001 die Manarcadu Social Service Society, ein Verbund von BIO- und Fairtrade Bauern, die sich strikt an die Normen des National Program for Organic Production (NPOP) der indischen Regierung, des National Organic Program (USDA NOP) des US-Landwirtschaftsministeriums und der Verordnung 834/2007 der Europäischen Union (EU) halten.
Sie pflegen ein gut strukturiertes internes System Kontrollsystem (ICS) zur Unterstützung der Landwirte beim ökologischen Landbau, zur Dokumentation und zur Sicherstellung, dass das System den Bio-Standards entspricht.
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